Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

Kirche Krippe Amelunxen St. Peter Paul 2011 Weihnachten
Kirche Krippe Amelunxen St. Peter Paul 2011 Weihnachten

Das war Weihnachten 2015 in Ostwestfalen

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Die Vorbereitungen auf das diesjährige Weihnachtsfest begannen mit einem Missverständnis. Ich hatte bereits Anfang des Jahres die Tage vor Weihnachten als Urlaubstage reserviert, damit wir früher nach Ostwestfalen zu meinen Eltern fahren konnten.

Damals hatte ich aber nicht auf dem Schirm, dass die Schulferien in NRW erst am 23.12. beginnen und wir frühestens am Dienstag Mittag in die alte Heimat reisen konnten. Dumm gelaufen, dachte ich zuerst, doch so wirklich dramatisch war das nicht.

Zum einen konnte ich Sonntag Abend mit Anne alle Geschenke einpacken und am Montag in aller Ruhe die Vorbereitungen für die Fahrt treffen: Haus in Schuss bringen, Auto aussaugen, PlayStation 4 zocken – sogar für einen Lauf mit der Liebsten und ein Schuhkauf-Termin mit dem Jüngsten hatte Platz. Abends wurde die Weihnachtszeit dann mit der Weihnachtsfeier mit den Jungs vom Stammtisch in Korschenbroich standesgemäß eingeläutet.

Behördengänge vor Weihnachten

Am Dienstag Vormittag war es dann ungewohnt für mich. Ich hatte Behördengänge zu erledigen. Erst einen Schlüssel nachmachen lassen, dann Passbilder anfertigen und einen neuen Personalausweis besorgen. Außerdem wollte das Auto gewaschen und der große Sohn nach der Kirche vom Gymnasium abgeholt werden. Zum Abschluss der Schulzeit 2015 habe ich dann noch den Jüngsten von der Grundschule abgeholt und zuvor den obligatorischen Weihnachtsstrauß für meine Mum und Schwiegermutter gekauft.

Weihnachtskugel Borussia Dortmund BVB Weihnachten WeihnachtsbaumNach dem Mittag ging es Richtung alte Heimat. Erstaunlicherweise sind wir gut durch den Verkehr gekommen und brauchten für die 240 Kilometer Richtung OWL weniger als zweieinhalb Stunden. Es blieb sogar noch Zeit, um in Paderborn einen kurzen Zwischenhalt zum Shopping einzulegen.

Einen Tag vor Heilig Abend sind wir mit der ganzen Familie losgezogen und haben den Weihnachtsbaum gefällt. Mir kam die Ehre zuteil, den Baum abzusägen und mit vereinten Kräften wurde die Tanne mit dem Bollerwagen heimwärts gezogen und das gute Stück im Wohnzimmer meiner Eltern aufgestellt. Natürlich durfte auch in diesem Jahr die obligatorische Kugel meiner Borussia nicht fehlen.

Heilig Abend bei 13 Grad

Wie in den vergangenen vier Jahren gab es auch im Jahr 2015 keine weiße Weihnacht. Temperaturen im zweistelligen Bereich ließen nur im Fernsehen weihnachtliche Stimmung aufkommen, bei 13 Grad war es definitiv zehn Grad zu warm. Mit Wehmut musste ich an das Weihnachtsfest 2010 denken, als es Schnee ohne Ende gegeben hat.

Während Anne am Vormittag Käsesalat und Ragout fin für das Abendessen vorbereitet hat, habe ich die Himbeer-Erdbeer-Bowle angesetzt und es mir nicht nehmen lassen, regelmäßig davon einen winzigen Schluck zu kosten. Mittags hat meine Mum die traditionelle Rindfleischsuppe mit Eierstich und Grießklößen gekocht (“mittags vor Heilig Abend nur etwas Leichtes essen”) und die Wartezeit bis zum Kirchgang hat uns der Michael in der Suppenschüssel vertrieben.

Nachdenklich beim Krippenspiel

Wie im vergangenen Jahr begann auch dieses Jahr das Krippenspiel in der Kirche um viertel vor fünf. Während wir die Weihnachtslieder gesungen haben, wurde ich gleich mehrfach nachdenklich und musste über vieles nachdenken, was in den vergangenen zwölf Monaten passiert ist.

Beim letzten Lied, das traditionell “O du fröhliche” ist, musste ich an 2014 denken. Damals hatte ich nicht im Entferntesten gedacht, dass 2015 solche Schicksalsschläge für meine Liebsten bereithält.

Es wurde mir wieder deutlich, wie wichtig es ist, den Blick nach vorn zu richten und nicht mit der Vergangenheit zu hadern. Denn solch ein Handeln steigert nur die Unzufriedenheit und macht missmutig. Ich möchte mich vielmehr darauf konzentrieren, die Zeit intensiv zu nutzen und zu genießen. Und nicht immer auf das Negative zu achten, sondern mich am Positiven zu erfreuen. Und dankbar zu sein. Und Demut zu empfinden.

Entspannte Bescherung

Um 18 Uhr hatte das Warten der Kinder endlich ein Ende: die Bescherung konnte beginnen.

Mit neun Personen, davon drei Kinder im Alter von zwei, neun und zwölf Jahren, kann das einige Zeit in Anspruch nehmen. Nachdem das Glöckchen, das die Bescherung eröffnet, verstummt ist, stürzen sich nicht alle auf die Pakete und Päckchen, sondern es wird reihum, mit der Jüngsten beginnend, Geschenk für Geschenk ausgepackt. Das sorgt für eine entspannte Stimmung und vermeidet wildes Gewühl.

Weil Geschenke auspacken hungrig und durstig macht, kam das Abendessen zur rechten Zeit. Kartoffelsalat, Käsesalat, Würstchen,  Lachs, Forelle, Ragout fin und andere Leckereien sorgten neben Störtebeker Pils und Corveyer Hell für zufriedene Gesichter. Und die süffige Bowle zu später Stunde rundete den gelungenen und gemütlichen Heiligend Abend ab.

Mehrmals am Abend wurde mir deutlich: Das schönste Geschenk an Heilig Abend war in diesem Jahr, dass wir gemeinsam mit meinen Eltern das Fest der Liebe feiern konnten. Nach den Ereignissen Anfang und Ende dieses Jahres ist das keine Selbstverständlichkeit.

Die Weihnachtsgans Auguste

Am zweiten Weihnachtsfeiertag ging es zu den Schwiegereltern in die Kreisstadt. Dort gibt es mittags die obligatorische Weihnachtsgans mit Thüringer Klößen und Rotkohl (im Osten ist übrigens von Rotkraut die Rede) zu essen. Seitdem ich regelmäßig laufe, schmeckt mir das Geflügel gleich noch eine Spur besser, weil ich ohne Reue genießen kann – auch wenn ich erst kürzlich gelesen habe, dass 200 Gramm Weihnachtsgans mich im Lauftraining um fünf Wochen zurückwerfen 😉

Natürlich war das Christkind auch in Höxter bei den Schwiegereltern zu Besuch und brachte unter anderem eine coole Rennbahn für den Jüngsten. Ich hatte mich im Vorfeld sowohl mit der Anki OVERDRIVE als auch mit der Real FX Autorennbahn beschäftigt und mich letzten Endes für die zweite Alternative entschieden. Nach zwei Tagen Fahrspaß kann ich festhalten, dass es die richtige Entscheidung für einen Neunjährigen gewesen ist.
Insbesondere die Unabhängigkeit von einem Tablet und Smartphone, die bei der Anki Overdrive nicht gegeben ist, als auch der Preis (100 Euro versus 150 Euro) haben mich in diesem Entschluss bestärkt. Sowohl die Kids meines Schwagers als auch unsere Kids – und natürlich ich! – hatten jede Menge Spaß mit dem Rennen fahren.

Lecker speisen mit Blick auf die Weser

Am zweiten Weihnachtstag gehen wir bereits seit einigen Jahren traditionell mit meinen Eltern, meinem Bruder und Familie sowie meiner Tante und ihrem Lebenspartner essen. Nach vielen Jahren im Landgasthaus Bruns haben wir dieses Jahr im Landhotel Weserblick in Blankenau, auf halber Strecke zwischen Beverungen und Höxter, das Weihnachts-Buffet getestet.

Und was soll ich sagen? Es war herrlich köstlich. Neben einer leckeren Vorsuppe gab es ein zahlreiche Wildspezialitäten und Rindsrouladen, Klöße und Kroketten sowie leckere Beilagen. Und auch an die Kinder wurde gedacht: Pommes und Chicken Nuggets sind perfekt. Dazu kommt ein top Preis-Leistungsverhältnis sowie eine aufmerksame und freundliche Bedienung.

Nach dem Essen habe ich mit Anne einen gemütlichen Frühlings-Spaziergang bei 17 Grad unternommen. Ja, kein Witz: 17 Grad Plus erinnerten am zweiten Weihnachtstag eher an Ostern als an Weihnachten. Und am Abend durfte natürlich auch das obligatorische Traumschiff gucken mit meinen Eltern nicht fehlen.

Und ruckzuck war Weihnachten 2015 auch schon wieder Geschichte.

Drei Tage arbeiten im alten Jahr

Während viele von euch am heutigen Montag den wohlverdienten Urlaub genießen, verbringe ich die restlichen drei Arbeitstage des Jahres im Büro.

Bereits um 4:35 Uhr hat mich der Wecker aus den Träumen gerissen, um 4:55 Uhr ging es Richtung Bahnhof und nach dem ersten Kaffee des Tages geht es mir sogar gar nicht mal so schlecht. Das liegt sicherlich auch daran, dass die Waage mein Freund ist. Denn trotz des guten Essens an den sechs Tagen in der alten Heimat zeigt die Waage nur ein Kilo mehr als vor dem Fest an 🙂

Und mein Motto für die letzten Tage des Jahres ist in meinen Augen auch genauso passend wie unschlagbar:

Autor: Marc

Hallo, ich bin Marc. Schön, dass Du bei mir im Blog vorbeischaust. Hier mein Leben in weniger als 140 Zeichen: Passionierter Läufer, Bücherfreund, iPhone 12, ipad mini 2, Social Media, nur der BVB, Reiseblogger, Vater, (Ehe-) Mann, Chef. Ich bin übrigens auch bei Facebook, und Twitter zu finden.

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