Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

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Das war der 14. Korschenbroich Waldlauf 2018

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Lange habe ich mit mir gerungen: starte ich beim Korschenbroicher Waldlauf 2018 wie bei meinem Debüt im Jahr 2016  über die fünf und die zehn Kilometer Distanz oder konzentriere ich mich auf einen Wettkampf?

Ich war hin- und hergerissen und dann kam sechs Tage vor dem Rennen Manolo um die Ecke und sorgte für Klarheit bei mir. Auf Facebook hatte sich zwischen uns folgender Dialog entsponnen:

Verbessere doch erst mal die 10’er (und 5’er) Bestzeiten, Du hast doch gut dafür trainiert, ehe Du so eine WischiWaschi 5/10km Zeit hinlegst……

Du meinst also, auf EINEN Wettkampf konzentrieren?

Ja, das wäre die Überlegung. Hilft Dir dann auch bei der Einschätzung für zukünftige Trainingspläne/Intervalltrainings/Wettkämpfe usw. einen genaueren Anhalt zu haben:
Wie genau sieht Dein Leistungsvermögen aus? Welche Zeiten sind möglich und wo kannst Du Dich wie verbessern (z.B. für 5’er Bestzeit verstärktes Bahnintervall Training z.B., für 10’er TempoDauerläufe an der 90% HFmax Schwelle usw.)

Die Argumente waren genauso klar wie nachvollziehbar und die Entscheidung stand damit für mich fest: nur ein Lauf – und zwar der über die zehn Kilometer.

Keine schlechte Vorbereitung

Meine Vorbereitung für den ersten Wettkampf seit dem B2Run in München im Juli war nicht planlos. Im Gegenteil. Um etwas für die Schnelligkeit zu tun, habe ich regelmäßig Intervalle abgeliefert und dabei durchaus brauchbare Ergebnisse abgeliefert.

Auch sonst stimmte die Mischung im Training. Überwiegend langsamere Läufe mit einer Tempo-Einheit pro Woche. Der Mix sollte es machen, so war meine Devise. Und bei allem anderen entscheidet ohnehin die Tagesform. Und das Wetter.

Apropos Wetter. Nach dem verregneten Sonntag eine Woche zuvor war die Witterung am Wettkampftag durchaus brauchbar. Bei 16 Grad und Sonne satt konnte sich kein Sportler beklagen. Es war nicht zu warm und nicht zu kalt.

Anders als im Vorjahr bin ich dieses Mal nicht mit dem Rad nach Korschenbroich ins Waldstadion geradelt, sondern habe den Fahrdienst von Thomas in Anspruch genommen, der erstmals beim Waldlauf gestartet ist. Das Aufwärmen haben wir dann kurz vor dem Lauf mit ein paar Runden auf dem alten Sportplatz erledigt.

Das Rennen beginnt

Aufgrund der Bauarbeiten im Stadion – die Stadt bekommt einen Kunstrasenplatz – musste ich mich vor dem Start mit der neuen Streckenführung vertraut machen. Anders als bisher führte die Runde nicht zweimal durch das Stadion, sondern nur zu Beginn und beim Zieleinlauf.

Und dann lief der Countdown und knapp einhundert Läuferinnen und Läufer machten sich auf den Weg auf die 10.000 Meter lange Strecke. Ich startete kurz hinter der Startlinie und kam relativ gut weg. Nur nicht zu schnell anlaufen, sondern fein die Pace halten. Ich hatte mir eine Sub 48 Minuten vorgenommen, was einer Pace von knapp 4:45 entspricht.

Nicht ständig auf die Uhr schauen

Anders als sonst habe ich mich dieses Mal bewusst gezwungen, nicht ständig auf die Laufuhr zu schauen und Pace und Herzfrequenz zu prüfen. Einfach nur laufen und auf das Tempo konzentrieren. Und das klappte erstaunlich gut. Als ich nach knapp 700 Metern das erste Mal auf das digitale Ziffernblatt geschaut habe, hatte sich die Pace bei 4:30 eingependelt.

Ich hatte das Glück, dass sich die Läuferin mit der Startnummer 309, Claudia Seegers, auf meine Pace eingependelt hatte und ich mich an ihre Fersen heften konnte. Ein Vorhaben, das mich ganz schön gefordert hat. Und ein Vorhaben, das letzten Endes dafür gesorgt hat, dass ich immer hellwach und auf der gleichen Pace geblieben bin.

Relive ‘WTF? 😳

Neue Bestzeit auf zehn Kilometer beim Korschenbroicher Waldlauf 🏃🏻 👟 🎉’


Claudia und ich wechselten uns in der Führung ab und sorgten so für immer wieder neue Impulse. Apropos Impulse. Nach einem Kilometer realisierte ich einen Läufer mit einem rot-weißen Laufshirt vom TuS Oedt wenige Meter vor mir. Es war Manolo Müller, der sich eine Zeit um die 45 Minuten vorgenommen hatte.

Ich war erstaunt: hatte er sein Tempo verlangsamt oder war ich so schnell? Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass Letzteres richtig war. Mal schauen, wann mir Manolo enteilen sollte, war mein erster Gedanke. Ich tippte auf Kilometer 5 oder 6. Und lag damit falsch. Zwar hatte ich bei der Hälfte der Strecke meinen langsamsten Kilometer, aber Manolo blieb in Sichtweite.

Und dann war auch schon der Zieleinlauf in greifbarer Nähe. Ich schaute auf mein Zeit und war verblüfft. Dort stand etwas von 44 Minuten. Unfassbar krass. Nach einem Schlussspurt stand eine unfassbar geile Zeit von 44:32 Minuten auf der Uhr – eine Zeit, die im öffentlichen Ergebnis noch um fünf Sekunden nach unten korrigiert wurde: 44:27 Minuten.

Im Endergebnis war ich damit 30. von 88 männlichen Läufern und habe den Sprung auf das Treppchen nur knapp verpasst: Platz 4 in meiner Altersklasse M40.

Woran lag´s?

Auch wenn es wahrscheinlich ist, dass die Strecke im Schatten der Bäume nicht wirklich 10.000 Meter, sondern etwas kürzer gewesen ist, bin ich super glücklich über dieses Ergebnis.

Selbst wenn ich unterstelle, dass 300 Meter fehlen würden, komme ich auf eine 10k-Zeit von knapp 46 Minuten – definitiv und mit Abstand eine neue persönliche Bestzeit für mich. Eine Zeit, die belegt, dass sich das nicht immer schöne, aber harte und anstrengende Intervall-Training der letzten Wochen vor dem Wettkampf bezahlt gemacht hat.

Nicht nur einmal habe ich die sechs schnellen und jeweils fünf Minuten andauernden Einheiten im Wettkampf-Tempo und einer 4:25 Pace gehasst und geliebt. Und es war genau die richtige Dosis. Jene Dosis, die mich den Lauf mehr oder weniger entspannt laufen ließ. Zwar war ich selbst von mir überrascht, wie gut ich das Tempo halten konnte, doch dafür trainiere ich ja.

Und nicht zu vergessen die Pace-Maker. Sowohl Claudia mit der Nummer 309, die mich von Beginn an gefordert hat, als auch Manolo, der zwar nicht in Griff-, aber zumindest in Sichtweite für mich gewesen ist. Auch er sorgte dafür, dass ich tempomäßig nicht nachgelassen habe. Glückwunsch zur 43:58-Zielzeit, Manolo 🙂

Der letzte Wettkampf 2018

Weil ich wider Erwarten nicht beim Phoenix-Halbmarathon am 3. Oktober starten werde, ist der Waldlauf Korschenbroich mein letztes Rennen in diesem Jahr gewesen.

Die Bilanz ist mit fünf Lauf-Veranstaltungen 2018 alles andere als herausragend, aber so wirklich traurig bin ich darüber nicht. Es gilt: auf ein Neues in 2019!

Mehr zum Thema Laufen in meiner Artikel-Serie “Projekt Laufen”

Alle bisherigen und künftigen Beiträge zum Thema Laufen findet ihr unter #ProjektLaufen2014, #ProjektLaufen2015 #ProjektLaufen2016, #ProjektLaufen2017 und #ProjektLaufen2018.

Autor: Marc

Hallo, ich bin Marc. Schön, dass Du bei mir im Blog vorbeischaust. Hier mein Leben in weniger als 140 Zeichen: Passionierter Läufer, Bücherfreund, iPhone 12, ipad mini 2, Social Media, nur der BVB, Reiseblogger, Vater, (Ehe-) Mann, Chef. Ich bin übrigens auch bei Facebook, und Twitter zu finden.

7 Kommentare

  1. Glückwunsch zur neuen Bestzeit auf 10!

    Meine Laufsaison ist noch nicht vorbei. Ab November startet die Bramfelder Winterlaufserie hier in Hamburg, da lauf ich mit 😀
    (Und versuche auch Lauf für Lauf eine bessere 10ner-Zeit zu kriegen ;))

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