Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

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Unser Haus in Kleinenbroich steht zum Verkauf

| 3 Kommentare

Zumindest wenn es nach einigen Nachbarn in meiner NĂ€he gehen wĂŒrde. Aber der Reihe nach.

Am Samstag Mittag bin ich nach einem flotten Halbmarathon zu Hause angekommen. Mein netter Nachbar kam gerade aus der HaustĂŒr getreten und ich nutzte die Gelegenheit, ein paar Worte mit ihm zu wechseln. Im Winter sieht man sich ja eher selten und dann ist es umso schöner, ein wenig zu plaudern.

Nachdem wir uns ĂŒber Dies und Das unterhalten hatten, fragte er mich plötzlich, ob es stimme, dass unser Haus zum Verkauf stĂŒnde. Ich war verdutzt. Nein, natĂŒrlich nicht! Wie er auf diese Idee kĂ€me, wollte ich wissen. Und er entgegnete, dass dies in der Nachbarschaft erzĂ€hlt werden wĂŒrde. Interessant. Sehr interessant. Denn meist erfahren es die Betroffenen oft als letztes in der Nachrichtenkette 🙂

Unser Haus in Kleinenbroich wird verkauft

https://twitter.com/Ostwestf4le/status/837989839496753152

Leider habe ich es versÀumt, den Kaufpreis unseres Hauses in Erfahrung zu bringen. Es wÀre spannend zu wissen, mit welchem Verkaufserlös wir zu rechnen haben. Und dann muss ich mir noch Gedanken machen, wie ich das Geld anderweitig investiere.

Wo kommen solche GerĂŒchte her?

Die erste Frage, die ich mir gestellt habe, ist: wer streut solche GerĂŒchte? Es mĂŒssen Menschen sein, die sich zumindest oberflĂ€chlich mit uns beschĂ€ftigen. Es mĂŒssen Menschen sein, die ĂŒber uns Bescheid wissen. Oder das zumindest meinen zu wissen. Allein das ist ein spannender Punkt.

Schließlich leben wir in einer Neubausiedlung, die 2005 aus dem Boden gestampft wurde. Freundschaften, besser gesagt Bekanntschaften, sind seitdem gekommen und auch wieder gegangen. Freundschaften pflege ich mit wenigen, ausgewĂ€hlten Menschen und so gut wie keine ist davon in meiner unmittelbaren Nachbarschaft vorhanden.
Treibjagd KleinenbroichGute Bekannte haben wir einige hier im Ort und jeden, der mit entgegenkommt, grĂŒĂŸe ich freundlich. Aber wirklich gut dĂŒrfte uns hier niemand kennen (was ich alles andere als schlimm empfinde). Insofern gibt es auch niemanden, der von finanziellen oder privaten Problemen etwas wissen könnte (wenn es sie ĂŒberhaupt gĂ€be!).

Je lĂ€nger ich darĂŒber nachdenke, umso hĂ€ufiger kommt mir das Stichwort “Treibjagd” in den Sinn.

Wieso streuen Nachbarn böse GerĂŒchte?

Die zweite Frage, die ich mir gestellt habe, ist: wieso streut jemand solche GerĂŒchte? Die Antwort auf diese Frage fĂ€llt mir leicht. Entweder ist das Leben solcher Menschen so langweilig, dass sie nichts Besseres zu tun haben als GerĂŒchte zu streuen. Oder diese Menschen sind einfach abgrundtief böse und möchten uns schaden.

Egal ob Alternative 1 oder Alternative 2: beides ist kacke. Menschlich richtig kacke. Wenn ihr nichts Besseres zu tun habt, nutzt eure Zeit doch einfach sinnvoll. Geht in den Garten, powert euch beim Sport aus oder unternehmt etwas mit euren Kindern. Aber lasst mich mit eurem Mist und euren bösen Unterstellungen in Ruhe. Get a Life!

Wieso wird unser Haus in Kleinenbroich verkauft?

Die Theorien, die diesbezĂŒglich – augenzwinkernd – auf Facebook diskutiert worden sind, finde ich spannend. Einer vermutet, dass Anne erneut schwanger geworden ist. Ich kann aber nicht der Vater sein, weil ich immer nur Laufen gehe. Also kommt es zu einer Trennung und unser Haus muss verkauft werden.

Spannend. Wirklich spannend. Genauso wie die Theorie, dass eine Verwechslung vorliegen kann. Und womöglich handelt es sich gar nicht um unser Haus, sondern um eines der NachbarhĂ€user. Und haben sich Anne und ich nicht erst kĂŒrzlich lautstark gestritten? Oder laufe ich in letzter Zeit nicht immer allein durch die Felder und nehme die Liebste nicht mit? Das sind doch alles klare Anzeichen einer Trennung, was denn sonst?

Und wie geht es jetzt weiter?

Mich amĂŒsiert diese kleine Episode aus der Nachbarschaft. Anscheinend sind wir fĂŒr Menschen deutlich interessanter als deren eigenes Leben es ist. Und ganz ehrlich: mir tun diese Menschen leid, die sich das Maul ĂŒber andere zerreißen und GerĂŒchte verbreiten. Ihr seid einfach nur armselig.

Diese Erfahrung bestĂ€tigt mich in meiner Haltung, dass ich in Sachen Nachbarschaft alles richtig gemacht habe. Freundlich jeden Tag grĂŒĂŸen, ansonsten aber auf Distanz bleiben ist ein gutes Rezept, um vernĂŒnftig zu leben. Auch ohne großes Heititeiti miteinander. Darauf kann ich gern verzichten.

Mir reichen die wenigen, aber dafĂŒr guten Bekanntschaften und Freundschaften in der Siedlung, das ist viel mehr wert.
Haus Kleinenbroich TerrasseWie sagt meine Mum immer so treffend: Man muss jeden so verschleißen wie er ist. Und ich werde dieses Motto stĂ€rker denn je verinnerlichen und leben. Und vorsichtig sein, wem ich was anvertraue und wem nicht. Außerdem werde ich auch diesen FrĂŒhling und diesen Sommer und diesen Herbst auf der Terrasse sitzen und die freie Zeit genießen.

Unsere Garage ist bereits ausgerÀumt

Übrigens und um die GerĂŒchtekĂŒche noch weiter anzufeuern: wir haben ausgemistet und bereits die Garage leergerĂ€umt 😉
Garage Kleinenbroich

Autor: Marc

Hallo, ich bin Marc. Schön, dass Du bei mir im Blog vorbeischaust. Hier mein Leben in weniger als 140 Zeichen: Passionierter LĂ€ufer, BĂŒcherfreund, iPhone 12, ipad mini 2, Social Media, nur der BVB, Reiseblogger, Vater, (Ehe-) Mann, Chef. Ich bin ĂŒbrigens auch bei Facebook, und Twitter zu finden.

3 Kommentare

  1. Guten Tag Herr Nachbar,

    was man ĂŒber XING so alles erfĂ€hrt… 😉

    Vielen Dank fĂŒr den amĂŒsanten/ehrlichen/nachdenklich-machenden Blog.
    Kurz gesagt: Dieses GerĂŒcht hat es anscheinend den Winter ĂŒber nicht ĂŒber die große Wiese geschafft – ich habe zumindest die Überschrift mit Verwunderung gelesen und musste deshalb drauf klicken!

    Nach vielen wahren Worten, die das Leben mit und ohne GerĂŒchte “aufm Dorf” wunderbar beschreiben habe ich auch fĂŒr mich eine wichtige Erkenntnis aus dem Artikel gezogen: dringend wieder mal Garage ausmisten! ;D

    In diesem Sinne: viel Spaß beim gemeinsamen sinnieren auf der Terrasse und dem (scheinbar meist) einsamen joggen im Feld!

  2. Sehr skurrile Geschichte. 🙂

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