Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

Cover Rezension Stulle mit Margarine und Zucker Heimat Ruhrgebiet

Rezension: Stulle mit Margarine und Zucker von Susanne Abeck und Uta C. Schmidt

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Das Ruhrgebiet im Jahre 2015 ist nicht zu vergleichen mit dem Ruhrgebiet anno 1950. Mit dem Sterben der Zechen ging ein Strukturwandel einher, der das Ballungsgebiet nachhaltig verändert hat und auch in Zukunft weiterhin verändern wird.

In dem Buch Stulle mit Margarine und Zucker: Heimat Ruhrgebiet haben die Herausgeberinnen Susanne Abeck und Uta C. Schmidt einen wahren Erlebnisschatz geborgen, der von Erinnerungen aus der Zeit zwischen 1920 und 1970 nur so trotzt.

Die Heimat Ruhrgebiet spiegelt sich in den Erzählungen der Frauen und Männer wieder, die aus ihrer Kindheit und Jugend sowie aus der Welt der Erwachsenen berichten. Der Alltag wird genauso thematisiert wie die Arbeit. Auch die gegensätzlichen Paare Krieg und Frieden fehlen genauso wenig wie Spiel und Spaß sowie Wohlstand.

Cover Rezension Stulle mit Margarine und Zucker Heimat RuhrgebietEs sind Geschichten aus einer vielfach längst vergessenen Zeit. Aus einer Zeit, in der harte, körperliche Arbeit an der Tagesordnung gewesen ist und nicht selten gesundheitliche Schäden mit sich gebracht hat. Aus einer Zeit, als Familie gleichbedeutend mit dem gemeinsamen Wohnen von drei oder mehr Generationen unter einem Dach gewesen ist. Aus einer Zeit, als an eine mediale Überflutung, wie wir sie kennen, überhaupt nicht zu denken war.

Weil die Kinder und jungen Erwachsenen der heutigen Zeit womöglich mit Begriffen wie Bleyle-Anzug, Deputatkohle, Kartoffelhorde, Sperrballons und Stragula wenig anfangen können, haben die Herausgeberinnen ein umfangreiches Glossar spendiert, das diese Wörter anschaulich erklärt.

Nach der Lektüre der mehr als 170 Seiten wird eins deutlich: das Leben im Ruhrgebiet vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg und im Wiederaufbau war oft hart und entbehrungsreich. Aber die Menschen haben sich ihrem Schicksal gestellt und sich behauptet – eine Tugend, die mir bisweilen heutzutage allzu oft in Vergessenheit gerät.

Autor: Marc

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