Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

Sommer, Sonne, Sonnenschein – mein Urlaub und das Projekt “Social Media Abstinenz” als Fazit

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Ein Mann sitzt am Strand. Es ist warm und sonnig. Die Wellen gleiten sanft von der See-  zur Landseite. Einige Kinder spielen im Wasser und viele spielen im warmen Sand. Ein Mann sitzt am Strand und sieht zufrieden und ausgeruht aus. Er hat weder ein Smartphone noch ein anderes elektronisches Gerät in der Hand. Er schaut einfach nur auf das Meer und seine Wellen hinaus und ist glücklich. Ich muss zweimal schauen, um den Mann zu erkennen. Das bin ich!

So oder so ähnlich hat es sich wirklich abgespielt. Und zwar nicht nur an einem Tag, sondern zwei lange Urlaubswochen in Kühlungsborn. Ich war vierzehn Tage im Urlaub und es ist mir zu meiner eigenen Überraschung relativ gut gelungen, die mobile Internetnutzung in meiner persönlichen Bedeutung und Wichtigkeit nach hinten zu priorisieren.

Vor dem Frühstück setzte ich mich mit dem ersten Kaffee des Tages auf den Balkon im dritten Stock der Ferienwohnung und genoss den Blick auf die Ostsee. Anschließend verschaffte ich mir mit dem Google Reader einen groben Überblick über die neuesten Feeds. Und das war es dann mit der Smartphone-Nutzung.

Es hat mich nicht gestört, dass ich keinem Twitter-Stream gefolgt bin. Und auch die neuesten Pinnwand-Postings bei Facebook musste ich auch nicht immer zwanghaft und in Echtzeit lesen. Denn: Twitter und Facebook liefen auch ohne mich. Und vermisst wurde ich auch von niemandem, da ich die Abstinenz bei den sozialen Netzwerken im Vorfeld angekündigt hatte.

Den BlackBerry verwendete ich ausschließlich abends ab 22 Uhr und für maximal fünfzehn Minuten. Ich scannte die E-Mails des Tages, löschte die unnützen Mails und beantwortete maximal ein bis zwei weitere E-Mails. Das war alles. Und es fühlte sich gut an!

Es gab also nur Gewinner bei diesen zwei Wochen mit angezogener Handbremse im mobilen Internet. Meine Frau freute sich auf einen entspannten und weniger hektischen Ehemann, die Kinder waren froh über einen Vater, der nicht ständig von seinem Smartphone abgelenkt wurde und ich fühlte mich besser, weil ich mir beweisen konnte, dass es auch “ohne” geht.

Mein Fazit der partiellen Social Media Abstinenz fällt somit durchweg positiv aus. Ich bin deutlich erholter als im Vorjahr – ein Kollege begrüßte mich am ersten Arbeitstag nach dem Urlaub im Büro mit den Worten: “Mensch, siehst Du erholt aus!” – und habe die Social Media wirklich wenig vermisst. Zu meiner eigenen Überraschung fiel mir das weniger twittern und facebooken leichter als das Nicht-Nutzen von local based services wie Gowalla und Foursquare.

Wäre diese Abstinenz auch etwas für Euch? Seid Ihr im Urlaub weniger mobil erreichbar und nutzt Ihr die sozialen Medien weniger? Ich kann es nur empfehlen. Give it a try!

Autor: Marc

Hallo, ich bin Marc. Schön, dass Du bei mir im Blog vorbeischaust. Hier mein Leben in weniger als 140 Zeichen: Passionierter Läufer, Bücherfreund, iPhone 12, ipad mini 2, Social Media, nur der BVB, Reiseblogger, Vater, (Ehe-) Mann, Chef. Ich bin übrigens auch bei Facebook, und Twitter zu finden.

6 Kommentare

  1. Mobil war ich zwangsläufig in den NL wegen Datenroaming sehr eingeschränkt, ganz selten mal foursquare oder für GC einen Hint gesucht, sonst etwa 25 Stunden in acht Tagen W-Lan im Wohnwagen versurft, das geht über den Tag verteilt und zu Lasten des Fernsehkonsums, dabei viele Geocaches ausgesucht und geloggt. Internet surfen ist ja auch entspannend.

  2. Naja…

    ich glaube, deine Einschränkungen wirklich einschätzen kannst nur du alleine. Ich denke insbesondre nachvollziehen, wie intensiv du deine elektronischen Gadgets sonst nutzt, kannst ebenfalls nur du allein.

    Aber in der Tat war es schon ziemlich nervig, dass du auf bspw. @replies nicht geantwortet hast. Nicht, weil du es nicht getan hast sondern eher, weil man es so gewohnt ist, Ankündigung hin oder her.

    Sicher, jeder setzt seine Prioritäten selbst – mir wären Antworten auf @replies / Instant Messaging wichtig gewesen, dem nächsten ne Reaktion auf irgendetwas bei Facebook und wieder einer hätt vielleicht gern ne eMail früher beantwortet haben wollen und wie du schreibst, du selbst hast wohl die – ich nenn sie mal GeopositioningServices mehr vermisst als anderes…

    Wie auch immer dieses Experiment für dich gelaufen ist, ic bin froh, dass du offenbar wieder normal dabei bist 😉

    Andererseits muss man für sich selbst entscheiden, wie man mit der heute möglichen, digitalen Erreichbarkeit und entsprechenden der Verknüpfung zu anderen Usern im Leben 2.0 umgeht.

    Ein durchweg positives Fazit würde ich also nicht unterschreiben.

    Zu deiner Frage:
    Ich habe mein Privat- und mein Berufsleben – einfach aus der Natur des Jobs – nie so sauber trennen können, wie das beispielsweise ein normaler Arbeiter kann. Das bringen Führungspositionen aber wohl so mit sich. Aber ich habs – so denke ich zumindest – mehr getrennt als du. Das ist der erste Punkt, weswegen ich ruhigen Gewissens zwei Wochen Urlaub mache ohne meine eMails auch nur einmal zu checken. Läuft mit mir, läuft auch ohne mich. Und glücklicherweise gibts bei mir Zeiten, wo meine Anwesenheit (sowohl physisch als auch digital) weniger erforderlich ist als zu anderen.

    Privat hab ich mich bis jetzt erfolgreich gewehrt, Social Media mit dem Smartphone zu nutzen – ja, vielleicht mal n Bild twitpicen, mehr aber nicht. Und das auch nur, wenn ich daran gedacht hab, das Ding mitzunehmen. Ich bin da der Typ, der entweder ALLES Gedöns dabei hat [vgl. menschen2null.de 🙂 ] oder nur Portemonnaie und Schlüssel. Letzteres kommt öfters vor. Das birgt ein für mich gutes Maß an Abstand, vernichtet Möglichkeiten foursquare oder gowalla zu nutzen. Damit kann ich aber gut um.

    Ja, ich nutze Social Media im Urlaub weniger. Aber nicht um mich davon zu erholen oder einen Abstand zu gewinnen sondern weil wir einfach mehr Sachen unternehmen und ich mein Smartphone tendenziell als Telefon nutze.

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