„Ich war’s nicht” (im Englischen “The Weatherman“) von Royston Reeves erzählt die düstere, fesselnde Geschichte von Wilbur Cox, einem Mann, der sich mit den psychischen und moralischen Folgen einer schrecklichen Tat auseinandersetzen muss – einer Tat, von der er glaubt, sie begangen zu haben.
Der Roman beginnt damit, dass Wilburs ohnehin farbloses Leben langsam außer Kontrolle gerät, doch schon bald wird klar: Es kommt noch schlimmer. Viel schlimmer.
Die Geschichte entwickelt sich zu einem psychologischen Katz-und-Maus-Spiel, in dem nichts so ist, wie es zunächst scheint. Wilbur, auch Will genannt, ist ein ambivalenter Charakter – sowohl Spielfigur als auch Spieler in einem raffiniert konstruierten Spiel, dessen Regeln sich ständig zu ändern scheinen.
Ob seine Tat wirklich geschehen ist oder nicht, bleibt für die Leserinnen und Leser lange Zeit unklar. Noch rätselhafter ist, ob jemand sie gesehen hat – oder ob es sich um eine schiere Einbildung handelt.
Zahlreiche Plot Twists
Die Handlung ist durchzogen von Wendungen und Überraschungen, die den Leser immer wieder auf eine falsche Fährte führen. Dabei brilliert Schriftsteller Royston Reeves mit authentischen, vielschichtigen Charakteren, scharfen Dialogen und einer beklemmend realistischen Atmosphäre. Besonders hervorheben möchte ich die Figur Solly Green.
Dabei handelt es sich um einen diabolischen Gegenspieler, der sich wie eine Mischung aus Shakespeare’s Shylock und Tolkiens Gollum verhält – manipulativ, abstoßend und zutiefst verstörend. Seine Art, mit Menschen zu spielen, sorgt beim Lesen für zahlreiche krasse Begebenheiten, was ihn zu einem faszinierenden und glaubwürdigen Antagonisten macht.
Für mich ist „Ich war’s nicht” ein spannender Psychothriller, der durch seine Spannung, die zahlreichen Plot Twists, schwarzhumorige Elemente und komplexe Charaktere überzeugt. Wer Geschichten mit moralischer Ambivalenz und intelligentem Plot liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen.