Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

Cover Rezension Das Schweigen meiner Schwestern Stine Volkmann

Rezension: Das Schweigen meiner Schwestern von Stine Volkmann

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Stine Volkmann entführt die Leser in ihrem Roman “Das Schweigen meiner Schwestern” auf eine emotionale Reise durch die Zeit und die Wirren familiärer Dynamiken.

Die Geschichte beginnt mit der Beisetzung der Mutter der vier Schwestern auf der Insel Langeoog, einem Ort, der einst für unbeschwerte Kindheitserinnerungen stand. Doch ein schicksalhafter Sommer vor zwanzig Jahren hat das Leben aller Protagonisten verändert und die einst so eng verbundenen Schwestern auf unterschiedliche Lebenspfade geführt.

Ein Mosaik aus damals und heute

Die Autorin webt geschickt zwei Zeitebenen und verschiedene Perspektiven in ihre Erzählung ein, wodurch sich nach und nach ein Mosaik aus Vergangenheit und Gegenwart zusammenfügt. Die Charaktere, allen voran die vier Schwestern, werden einfühlsam und authentisch dargestellt. Die Dynamiken innerhalb der Familie werden eindrücklich beleuchtet, wobei die Autorin sensibel aufzeigt, wie Rollen und Muster das familiäre Gefüge beeinflussen.

Cover Rezension Das Schweigen meiner Schwestern Stine VolkmannVolkmann bringt die zentralen Themen des Romans gekonnt zur Sprache: die Komplexität von Familienbeziehungen, das Festhalten an Rollen und Mustern, die Auswirkungen von Traumata und die Fragilität von Erinnerungen. Die Figuren durchlaufen unterschiedliche Wege im Umgang mit den Herausforderungen des Lebens, von Anpassung über Rebellion bis hin zur Verweigerung.

Die Frage nach der Wahrheit und der Konstruktion von Lebensgeschichten zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Die Autorin regt dazu an, über die Selektivität und Wandelbarkeit von Erinnerungen nachzudenken und wirft damit grundlegende Fragen zur Identität und zur Verortung in der Welt auf.

Ein gelungenes Debüt

Die Spannung des Romans wird durch eine flüssige und mitreißende Sprache unterstützt. Bedauerlicherweise verliert die Handlung des Familienportraits gegen Ende etwas an Tempo, und das Finale neigt leider zu einem Übermaß an Pathos und Kitsch.

Doch davon abgesehen, hat Stine Volkmann mit “Das Schweigen meiner Schwestern” einen fesselnden Debüt-Roman geschrieben, der die großen Fragen des Lebens inmitten einer Familiengeschichte behandelt. Die klare Leseempfehlung richtet sich an Leserinnen und Leser, die sich auf eine emotionale Achterbahnfahrt einlassen möchten, um die verschiedenen Facetten von Familienbeziehungen und die Suche nach der eigenen Identität zu erforschen.

Autor: Marc

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