Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

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Allein im Haus der Eltern

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Schon auf der Hinfahrt vom Rheinland wächst das mulmige Gefühl in mir heran. Es sollte das erste Mal sein, dass ich zu meinen Eltern nach Ostwestfalen fahre und sie nicht daheim sind .

Als ich das Auto in der Einfahrt parke und weder mein Vater noch meine Mutter zur Begrüßung die Haustür öffnen, kann ich es nicht mehr verleugnen. Ich bin allein im Haus meiner Eltern.

So ganz richtig ist das nicht, denn mein Bruder, meine Schwägerin und meine Nichte bewohnen das erste Obergeschoss des Zweifamilienhauses und wir kommen ergo nicht in ein unbewohntes Haus. Aber die Gefühle des “Heimkommens” sind dennoch anders und ungewohnt und machen mir ein wenig Angst.

Als ich im Haus den Flur entlang gehe und im Wohnzimmer ankomme, fehlt das fröhliche Lachen meiner Mutter und die Freude im Gesicht meines Vaters – zwei Gefühle, die sich immer einstellen, wenn wir nach einigen Wochen oder gar Monaten in mein Elternhaus zurückkehren. Das fühlt sich komisch an und ist ungewohnt für mich.

Es ist kurios: So leer das Haus im Erdgeschoss auch ist, so bewohnt wirkt jeder Raum doch auf mich. Und es ist so, als wenn jederzeit meine Mum oder mein Dad zur Tür hereinkommen könnten. Und so ist es ja auch. Schließlich sind meine Eltern nur für einige Zeit nicht zu Hause.

Die Post der vergangenen Tage hat sich auf dem Esszimmertisch gestapelt und ich werde den Stapel später grob durchforsten, um festzustellen, ob Handlungsbedarf besteht und ich etwas tun kann.

Auch der nächste Morgen fühlt sich schräg an. Kein gemeinsames Frühstück mit meinen Eltern – aber dafür ein gemütliches Beisammensein und Essen mit Bruder, Schwägerin und Nichte – und wieder ist da dieses Gefühl der Leere. Und das gleich in zweifacher Hinsicht.

Nicht nur das Haus fühlte sich leer und verlassen an, weil die Seele des Hauses fehlte, sondern auch diese Leere in mir, weil meine Mutter und mein Vater nicht hier gewesen sind. Am Abend zuvor, als wir gemeinsam gegessen hatten, hat es der kleine Sohn auf den Punkt gebracht:

“Es ist st irgendwie ganz anders ohne Omi und Opi”, meinte Luke abends um halb acht, als wir bei meinem Bruder und Schwägerin zum Plausch saßen.

Autor: Marc

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