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Sensation im DFB-Pokal-Halbfinale: FC Bayern München – Borussia Dortmund 1:3 n.E. (1:0; 1:1)

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Gemeinsam mit meinen Söhnen habe ich ab viertel nach acht vor dem Fernseher gesessen. So richtig Bock hatte ich nicht auf Fußball, wirklich nicht. Andererseits war der BVB der klare Außenseiter und hatte nichts zu verlieren.

Überraschend war die Aufstellung in der Startelf. Matthias Ginter, der in der Liga zwei gute Spiele abgeliefert hat, musste auf die Bank und für ihn spielte Ilkay “ich will weg aus Dortmund” Gündogan neben Sven Bender. ‎In der Offensive kamen Marco Reus, Shinji Kagawa und Kuba sowie Pierre-Emerick Aubameyang zum Einsatz.

Die Dortmunder begannen forsch und ohne Respekt und ließen die erste Viertelstunde die Bayern nicht wirklich zur Entfaltung kommen. Danach ließen sich die Roten weniger den Schneid abkaufen und kamen mehrmals gefährlich vor Langeraks Kasten und erhöhten den Druck. Doch die Null stand.

Allerdings nur bis zur 30. Minute. Selten dämlich geriet der BVB i‎n Rückstand. Kagawa hatte vor dem Münchener Strafraum zu kurz gepasst und die Gäste wurden von Robert Lewandowski ausgekontert. Sein Schuss knallte erst an den Pfosten, bevor der Nachschuss saß – 0:1 (30.). Der Gegentreffer konnte kein besseres Sinnbild dieser in vielerlei verkorksten Spielzeit sein.

‎Das bis dahin ereignisarme Spiel setzte sich in der zweiten Halbzeit vorerst ohne Wechsel fort. Klopp hatte vor dem Spiel davon gesprochen, er sei “auf Krawall gebürstet”, doch dieser Funke schien nicht auf das Team übergesprungen zu sein.

Marco Reus hatte in der 52. Minute die einzige Chance für die Dortmunder, die erstaunlich blass und ideenlos agiert haben. Es war weder Torgefahr noch Spielwitz zu erkennen. Die Münchener konnten das Ergebnis entspannt verwalten.

Riesengroß war die Aufregung in der 55. Minute. Marcel Schmelzer hatte den Ball im eigenen Strafraum mit der Hand gespielt, doch Schiedsrichter Gagelmann ließ weiterlaufen. Eine klare Fehlentscheidung zu Lasten der Bayern.

Und dann wurde noch Arjen Robben eingewechselt und Kagawa musste für Miki weichen. Doch dann kam die 75. Minute. Der erste vernünftig vorgetragene Angriff über Miki ging zu Pierre-Emerick Aubameyang, der zum überraschenden Ausgleich einnetzen konnte. ‎Was war das denn? Wahnsinn.

Die Borussen waren wie verwandelt. In der 79. Minute hatte Miki die Chance zur Führung und in der 82. Minute konnte Marco Reus’ Schuss von Manuel Neuer von der Linie gekratzt werden. Von jetzt auf gleich war es ein vollkommen anderes Spiel. Nun gaben die Borussen den Ton an und spielten auf Sieg.

Kevin Kampl kam für Kuba und Robben musste nach einer Viertelstunde verletzt den Platz verlassen. ‎Der Dortmund-Schreck hatte also nur ein kurzes Gastspiel und das sollte den FCB zusätzlich verunsichern. Doch ich wollte dem Braten nicht so recht trauen. Aus dem Nichts fiel der Ausgleich und auf einmal war der BVB wieder da.

Da war er, der Krawall, den Klopp gefordert hatte. Gut, 75 Minuten lang war so gut wie nichts von den Schwarz-Gelben zu sehen und jetzt das. ‎Es ging in die Verlängerung. Nach den ersten 75 Minuten war das ein unfassbare Geschenk für Borussia Dortmund.

Passend zum Anpfiff der Verlängerung kam Pokal-Viertelfinalheld Sebastian Kehl für Sven Bender aufs Feld. ‎Den Schwung der letzten Viertelstunde in der regulären Spielzeit konnte Dortmund nicht in die Verlängerung retten. Immerhin reichte es, um sich ohne Gegentor in die zweite Halbzeit der Extra Time zu retten. Es blieb beim 1:1.

Kevin Kampl hat seiner Mannschaft einen Bärendienst erwiesen, als er in der 108. Minute nach einem dummen Foul mit gelb-roter Karte vom Platz gestellt worden ist. In Unterzahl mussten die letzten maximal 15 Minuten überstanden werden und die Vorteile lagen jetzt ganz klar auf Seiten des Rekordmeisters.

Fünf Minuten vor Schluss rettete Mitch Langerak zum zweiten Mal sensationell gegen Bastian Schweinsteiger. Sollte der BVB sich wirklich bis ins Elfmeterschießen retten? Der Druck der Bayern wurde größer, Angriff um Angriff rollte aufs Dortmunder Tor. Als Langerak Lewandowski in der 117. Minute im Elfer umgewemst hat, kochte die Bayern-Seele wieder hoch. Erneut wurde ein Strafstoß gefordert und nicht gegeben. Die Emotionen kochten hoch.

Dramatik im Elfmeterschießen

Mit Glück und Geschick rettete sich Schwarz-Gelb trotz vier Minuten Nachspielzeit ins Elfmeterschießen. Und unabhängig vom Ausgang war es mehr, als ich erwartet hatte. Jetzt war nur Glück, Nervenstärke und Können gefragt. Und Manuel Neuer ist eine Bank im Duell Mann gegen Mann.

‎Lahm tritt an, rutscht aus – verschossen!

Gündogan tritt an – verwandelt!

Alonso tritt an, rutscht ebenfalls aus – verschossen!

Kehl tritt an – verwandelt!

Was geht da ab?

‎Götze tritt an – gehalten von Mitch!

Hummels tritt an – gehalten von Neuer!

Neuer tritt an – und verschießt!

Borussia Dortmund ist im Finale des DFB-Pokals und spielt Ende Mai in Berlin um den Pott – entweder gegen Bielefeld im Westfalen-Derby oder gegen Wolfsburg.

Das Elfmeterschießen im kicker-Ticker

0:0
Unfassbar: Kapitän Lahm rutscht kurz vor der Ausführung aus und haut den Ball über die Querlatte.
0:1
Gündogan bleibt lässig und hämmert das Leder oben rechts in den Winkel. Neuer hat keine Chance.
0:1
Was ist denn hier los? Xabi Alonso rutscht ebenfalls aus und zieht den Ball rechts am Gehäuse vorbei. Es ist beinahe eine Kopie von Lahms Fauxpas.
0:2
Kehl führt in München mit 2:0 im Elfmeterschießen! Kehl schiebt den Ball ins rechte untere Eck, Neuer taucht in der anderen Ecke ab.
0:2
Wahnsinn: Götze visiert die linke Seite an, doch Langerak ahnt das und pariert. Der Gastgeber hat noch nicht einen Elfmeter verwandelt.
0:2
Hummels hat die Entscheidung auf dem Fuß, doch Neuer taucht in seiner rechten unteren Ecke ab und pariert.
0:2
Es ist schlichtweg nicht zu fassen: Neuer hämmert den Ball an die Querlatte! Der FC Bayern München ist ohne Treffer im Elfmeterschießen raus und Borussia Dortmund zieht ins Finale ein.

Und dann war nur noch Freude

Auf Twitter las sich der Schlusspfiff und die Zeit davor so:

Autor: Marc

Hallo, ich bin Marc. Schön, dass Du bei mir im Blog vorbeischaust. Hier mein Leben in weniger als 140 Zeichen: Passionierter Läufer, Bücherfreund, iPhone 12, ipad mini 2, Social Media, nur der BVB, Reiseblogger, Vater, (Ehe-) Mann, Chef. Ich bin übrigens auch bei Facebook, und Twitter zu finden.

5 Kommentare

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  2. Ich bin weder Bayern, noch BVB Fan und so ging ich auch ins Spiel. Resultat: mir egal. Nach dem 1:0 dachte ich, gut, dann kann es eben zum Triple reichen. Nach dem nicht gegebenen Elfer dachte ich mir, so, jetzt haben es die Bayern sogar verdient zu gewinnen, denn alles andere wäre eine Fehlentscheidung. 1:1, siehste! So geht’s ja meistens. Naja, würde mich für Klopp freuen. Dann wird Lewandowski in der Verlängerung ausgeknockt vom BVB-Schlussmann und das außerhalb des Torraums. Wieder in meiner Sicht ein Elfer, wieder kein Pfiff. Dafür gibt es anschließend 8 Elfer, die in meinen Augen hätten eingespart werden müssen… wenn vorher nur ein der zwei regulären Elfmeter gepfiffen worden wären.

    Tut mir Leid für die Bayern, freut mich für Klopp und dich. Alles Gute für’s Finale, da drücke ich den Borussen die Daumen, falls es gegen Wolfsburg geht.

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