Die erste Runde im EM-Abseits ist absolviert und es geht mit Vollgas weiter. Die zweite Auflage dreht sich um Fußball und Papier.
Was im ersten Augenblick kurios anmutet, ist gar nicht so ungewöhnlich. Denn Fußball und Papier gehört genauso zusammen wie Fußball und Frauen. Ohne Papier könnte ich nicht das kicker-Sportmagazin lesen, das immer montags und donnerstags erscheint und unter Fußball-Fans als die Bibel der Fußballberichterstattung gilt.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Publikationen, die sich um Fußball drehen und auf Papier gedruckt sind. Pflichtlektüre ist für mich auch das jedes Jahr im Juli vor Beginn jeder Bundesliga-Saison erscheinende Sonderheft vom kicker zum Liga-Start. Ich bin seit 1990 Bundesliga-Fan und habe seitdem alle Ausgaben aus dem Nürnberger Verlag gekauft und sorgfältig archiviert.
Mein Sohn liest inzwischen auch gern den kicker. Aber noch viel mehr sprechen ihn andere Fußball-Hefte an. Zum einen die SportBild aus dem Hause Axel Springer, die etwas boulevardesker als der kicker daherkommt und jeden Mittwoch erscheint. Insbsondere die Poster für sein Zimmer und die Gimmicks wie limitierte Ausgaben von Match Attax-Karten haben es ihm angetan. Darüber hinaus erhält er monatlich noch das Kids Kicker-Magazin Just kick it, das ich im Abonnement bestellt habe. Und gelegentlich wandert auch eine Bravo Sport in den Einkaufswagen, wenn der Lesehunger immer noch nicht gestillt ist.
Das Papierkugel-Tor
Doch Papier ist nicht nur zum Lesen da. Eine Papierkugel kann auch ein Pokalspiel zwischen zwei Bundesligisten maßgeblich beeinflussen. So wie im Mai 2009, als der Hamburger SV den Nordrivalen Werder Bremen im Rückspiel des Halbfinale des UEFA-Pokals zu Gast hatte.
Kurz vor Ende des Spiels ereignete sich folgendes:
Was war da passiert? Beim Stand von 1:2 aus Sicht des HSV sorgte eine Papierkugel in der 82. Minute für das ungewollte Weghoppeln des Balles von Verteidiger Michael Gravgaard über die Torauslinie. Die anschließende Ecke konnte Frank Baumann zum 3:1 für seine Bremer nutzen und damit für eine Vorentscheidung im Spiel sorgen. Zwar kamen die Hanseaten noch bis auf 2:3 an die Grün-Weißen heran, doch der Finaleinzug der Werderaner war nicht mehr zu verhindern.
Damals gab es jede Menge Hohn und Spott für die Hamburger, die trotz eines 1:0-Sieges in Bremen im Hinspiel nicht in den Einzug in das Finale des UEFA-Cups geschafft hatten: Nach Informationen der “Bild”-Zeitung war die Kugel ein Teil der stadionweiten Fan-Choreografie vor dem Anpfiff. Geplant wurde diese durch die “Chosen Few”, eine Ultrabewegung unter den HSV-Fans. Das bestätigte Thorsten Eikmeier vom HSV-Fanprojekt SPIEGEL ONLINE. “Insgesamt wurden 45.000 Pappen in den Vereinsfarben verteilt”, so Eikmeier. Ob die Kugel aus einer dieser Pappen bestand, konnte er nicht sagen. (Quelle)
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