Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

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Hamburg: Wie steht es um den Fischmarkt?

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Hamburg hat viele Gesichter und fast jedes davon ist in der Lage, eine eigene Geschichte zu erzählen.

Von der ehrwürdigen Speicherstadt über die Elbphilharmonie bis hin zur sündigen Meile auf St. Pauli bietet die Hansestadt unzählige Sehenswürdigkeiten, die Besucher aus aller Welt anlocken.

Von der Reeperbahn in Richtung Hafen

 Auf der Reeperbahn pulsiert das Nachtleben wie in sonst keiner anderen deutschen Stadt. Wer zudem das Glück herausfordern will, der findet auf St. Pauli auch das eine oder andere Casino, in dem die Roulettekugeln im Kessel rollen und die Spielautomaten farbenfroh blinken.

Während viele das echte Casino Feeling bevorzugen, entdecken aber immer mehr Hamburger Online Casinos für sich. Alle Online Casinos ohne Sperrdatei sind übrigens ohne deutsche Lizenz und somit Alternativen für Spieler, die sich nicht mit den Einschränkungen, der durch den deutschen Glücksspielstaatsvertrag entstanden sind, auseinandersetzen wollen.  Dass das Online Casino seinen Reiz hat, ist unbestritten. Es gibt keinen Dresscode und auch keine Öffnungszeiten.

 Während übrigens die letzten Feierwütigen noch über die Reeperbahn schlendern, rollen in den frühen Morgenstunden am Sonntag bereits die ersten Marktstände an die Elbe. Wenn um fünf Uhr die Tore des Hamburger Fischmarkts geöffnet werden, ist das für viele nicht nur ein Einkaufserlebnis, sondern ein Stück gelebte Stadtgeschichte. Zwischen Fischbrötchen, Marktschreien und Möwengeschrei mischen sich Touristen, Einheimische und Nachtmenschen auf der Suche nach Kaffee und frischen Fisch.

 Einer, der das Geschehen seit Jahrzehnten prägt, ist Dieter Bruhn, der auch als „Aale Dieter“ bekannt ist. Der 86-Jährige steht seit 66 Jahren Sonntag für Sonntag am Hafen und verkauft seine berühmten geräucherten Aale. Für ihn ist das nicht einfach nur ein Job, sondern Berufung. „Wer rastet, der rostet“, sagt er mit einem Lächeln und denkt auch mit über 80 Jahren noch nicht ans Aufhören.

 Doch während er durchhält, hat sich der Markt um ihn herum verändert. Die Zahl der klassischen Marktschreier, einst das Markenzeichen des Fischmarkts, ist stark geschrumpft. Vor der Corona Pandemie waren es rund 15, heute sind es nur noch sechs bis sieben. Auch die Gesamtzahl der Händler ist stark zurückgegangen. Einst waren es über 120, aktuell 80 bis 100.

 Eine Tradition kämpft ums Überleben

 Das Problem liegt vor allem am fehlenden Nachwuchs. Dieter Egert, Vorstandsmitglied des Landesverbands des Ambulanten Gewerbes und der Schausteller Hamburg, weiß: „Viele unserer alten Kollegen sind in den Ruhestand gegangen und nur wenige wollen heute so früh aufstehen, um auf dem Markt zu stehen.“ Denn während sich die Besucher erst ab fünf Uhr auf dem Gelände drängen, beginnt für die Händler der Tag schon um drei Uhr morgens. Zu diesem Zeitpunkt startet nämlich der Aufbau.

 Auch Klaus Moritz, der Vizepräsident des Landesverbands und selbst Händler, muss den Rückgang bestätigen: „Vor Corona waren es bis zu 150 Händler, heute sind es vielleicht noch 100.“ Viele hätten sich nach der Pandemie neu orientiert oder aufgegeben. Und je weniger Anbieter ihre Waren präsentieren, desto kleiner wird das Sortiment und langfristig auch die Besucherzahl.

 Moritz sieht auch Versäumnisse bei der Stadt. „Zum Hafengeburtstag wird groß gefeiert, aber der Fischmarkt läuft einfach so mit. Dabei ist er eines der Wahrzeichen Hamburgs.“ Hinzu kommen Sperren und Baustellen, die immer wieder den Zugang für Besucher und Händler erschweren. Seiner Meinung nach müsste der Markt „aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden“.

 Ein festes Ritual für Hamburger 

Für viele Hamburger gehört der Besuch auf dem Fischmarkt trotzdem zu den festen Ritualen. Wer einmal frühmorgens mit einem Kaffee in der Hand am Elbufer stand und den Sonnenaufgang zwischen Nebelschwaden und Möwen erlebt hat, der versteht, warum der Markt bis heute Millionen von Menschen fasziniert. Es ist diese Mischung aus Chaos, Charme und echter Hafenromantik, die ihn so einzigartig macht.

„Man baut im Dunkeln auf, dann bricht plötzlich die Sonne durch und ein Kreuzfahrtschiff zieht lautlos vorbei. Das ist Hamburg pur. Maritim, rau und trotzdem wunderschön“, so Moritz. Für ihn ist der Markt mehr als ein Arbeitsplatz. Es ist ein Ort, an dem die Stadt ihr Herz zeigt.

 Doch die Stimmung ist nicht überall ungetrübt. Viele Händler wünschen sich mehr Unterstützung und neue Ideen. Vorschläge wie ein Matrosenchor, kleine Theateraktionen oder Seemanns-Darsteller, die über den Markt schlendern, sollen wieder mehr Leben und Unterhaltung bringen. Auch gezielte Werbung wäre wichtig, damit Touristen und Einheimische gleichermaßen an den Markt erinnert werden. 

Die Hamburger Wirtschaftsbehörde sieht die Kritik eher gelassen. Sprecher Dominic Völz hat etwa betont, dass der Fischmarkt „umfangreich über alle Kommunikationskanäle beworben“ werde – natürlich über soziale Medien, Newsletter und die Tourismusplattformen.

 

Autor: Marc

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