Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

Wahnsinn im Westfalenstadion: Borussia Dortmund – Hannover 96 4:1 (0:0)

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Es war Samstag Nachmittag, herrlich-warme 25 Grad und das Topspiel Erster gegen Dritter stand auf dem Spielplan – was will man mehr am 28. Spieltag der Bundesliga?

Borussia Dortmund hatte als Tabellenführer die Überraschungsmannschaft aus Hannover zu Gast, die sich bis auf den dritten Rang nach vorne gekämpft hat. Nach der Niederlage in Hoffenheim (0:1) und dem unerwarteten 1:1 vor zwei Wochen daheim gegen Mainz stand der BVB gegen die Niedersachsen unter Druck – der Abstand auf Bayer Leverkusen, den Zweiten der Liga, war auf sieben Zähler zusammengeschmolzen.

Trotz des Bombenfunds in der Nähe des Westfalenstadions, der am Donnerstag bekannt geworden war, fand die Begegnung statt. Nur die Sicherheitsauflagen und die Polizeipräsenz sollte entsprechend verstärkt werden. Nachdem alle Nationalspieler von ihren Länderspieleinsätzen unversehrt zurückgekehrt sind, konnte Jürgen Klopp aus dem Vollen schöpfen und den bekannten Kader aufstellen. Kuba machte nur Platz für Robert Lewandowski und auch der angeschlagene Neven Subotic konnte auflaufen.

Zwischen Mittagessen, Geburtstagskaffee zu Ehren von Liam und Grillen am Abend ließ ich es mir nicht nehmen, das Spiel live bei Sky zu verfolgen. Vor erneut ausverkauftem Haus hatte Mario Götze die erste Torgelegenheit für die Hausherren, doch sein Schuss war zu unplatziert. Brandgefährlich wurde es in der 17. Minute, als Roman Weidenfeller außerhalb des Strafraums bereits geschlagen war, aber Hannover das runde Leder nicht im leeren Tor unterbringen konnte. Puh!

Fast im Gegenzug war es Lucas Barrios, der eine hundertprozentige Chance nicht nutzen konnte, ehe Robert Lewandowski genauso knapp scheiterte (20.). Der BVB war optisch überlegen, scheiterte aber zu häufig an der vielbeinigen Abwehr der 96er. Es war also keineswegs verwunderlich, dass die Partie mit einem torlosen Unentschieden in die Pause ging.

Borussia Dortmund kam unverändert aus der Kabine, Hannover 96 brachte Jan Schlaudrauff neu ins Spiel. Drei Minuten nach dem Seitenwechsel stand Lucas Barrios erneut im Mittelpunkt. Nach einem Eckstoß verfehlte sein Kopfball nur knapp das Tor.

Das erste Tor erzielte der Dritte aus Hannover in der 57. Minute nach einem Eckball. Sollte die Pechsträhne und Torflaute eine Fortsetzung finden? Nein, denn zwei Minuten später wurde ein tolles Solo von Mario Götze über den halben Platz mit dem 1:1 belohnt – unerheblich, dass der Treffer sich am Ende als Eigentor herausgestellt hat.

Fast genauso beeindruckend wie das Solo war die Geste Götzes nach dem Treffer, als er sein Trikot nach oben riss und den Spielernamen Dedes entblätterte – Gänsehautstimmung im Westfalenstadion! Und es wurde noch besser, als der doppelte Lukas in Aktion trat. In der 63. Minute flankte Lukas Pisczek von der rechten Seite passgenau auf Lucas Barrios’ Kopf, der unhaltbar zum 2:1-Führungstreffer einnetzen konnte. Und endlich wachte auch das Publikum auf, das sich eine Stunde äußerst ruhig verhalten hat. Wahnsinn im Westfalenstadion!

In der 70. Minute kam Kuba für den erneut glücklosen Robert Lewandowski in die Partie. Mario Götze passte in der 73. Minute zentimetergenau auf Lucas Barrios, der sich zweikampfstark durchsetzen konnte und das 3:1 markierte – sein elfter Saisontreffer für die Schwarz-Gelben. Mats Hummels ging in der 80. Minute vom Feld und wurde durch Felipe Santana ersetzt.

Das muntere Toreschießen ging in der 83. Minute weiter. Kevin Großkreutz gelang nach feiner Vorlage mit der Hacke von Lucas Barrios das 4:1. Es war Großkreutz’ siebter Treffer in dieser Saison. Antonio da Silva ersetzte in der 85. Minute Mario Götze und wurde frenetisch vom begeisterten Publikum im Westfalenstadion gefeiert.

Mit diesem spielerisch und moralisch überzeugenden Sieg hat Borussia Dortmund die Kritiker Lügen gestraft. Die Mannschaft hat gezeigt, dass die ihr angedichtete Mini-Krise nach einer Niederlage und einem Remis mehr dem Wunsch der Konkurrenz als einer realistischen Grundlage entstammt.

Autor: Marc

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