Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

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Borussia Dortmund nach 16 Spieltagen in der Saison 2016/2017

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Ungewohnt endete das Kalenderjahr für die Fußball-Bundesliga.

Erst 16 Spieltage sind trotz eines dicht gedrängten Terminkalenders gespielt und schuld ist unter anderem der Confed-Cup, der im Frühsommer 2017 ausgetragen wird. Dafür startet die Bundesliga auch bereits am 20. (!) Januar in das neue Jahr.

Die Bilanz für Borussia Dortmund ist bislang zwiegespalten. Im DFB-Pokal und der Champions League sind die Ergebnisse teilweise über den Erwartungen, während das Abschneiden in der Liga Grund für Sorgenfalten sein kann. 27 Punkte bedeuten Platz 6 – allerdings nur drei Zähler hinter der Drittplatzierten Hertha aus Berlin, aber bereits zwölf Punkte hinter Spitzenreiter Bayern München und neun Punkte hinter dem Überraschungszweiten RB Leipzig.

Quo vadis, Borussia?

Erster Heimsieg nach viereinhalb Jahren gegen die Bayern

Was bin ich vor dem Spitzenspiel des elften Spieltages nervös gewesen! Und ehrlich gesagt hätte ich vor dem Spiel ohne Probleme für ein Unentschieden alles getan. Doch es kam anders. Ganz anders.

Thomas Tuchel tüftelte eine überraschende Aufstellung aus und spielte mit Dreierkette in der Abwehr und zwei Stürmern. Das hatte zur Folge, dass die Borussen insbesondere in den ersten 25 Minuten ordentlich Druck gemacht und schon nach zwölf Minuten das Tor des Tages erzielt hatten.

Ausführlich habe ich bereits direkt am Samstag Abend ausführlich über das Spiel geschrieben: Endlich wieder ein Heimsieg gegen die Roten! Mit drei Punkten Rückstand auf die Roten und sechs Zählern Abstand zum Aufsteiger und Tabellenführer RB Leipzig (!) fand sich der BVB auf Rang drei wieder.

Weitere Berichte zum Spiel: Mit einem Punch für die Statik der Liga, BVB-Sieg ein Erfolg der Leidenschaft und Bayern endlich wieder schlechte Verlierer.

Acht Tore gegen Legia Warschau

Marco Reus is back! Der Dortmunder Kapitän kehrte 185 Tage seit seiner Verletzung in den Kader und direkt in die Startelf gegen Legia Warschau zurück. Am fünften Spieltag ging es für den BVB um den Ausbau der Tabellenführung, allerdings durften sich die Westfalen nicht vom deutlichen 6:0-Sieg aus dem Hinspiel blenden lassen.

Thomas Tuchel rotierte ordentlich und brachte neun (!) neue Spieler in die Startelf. Nur Marc Bartra und Matthias Ginter sind aus dem Topspiel am Samstag Abend gegen München übrig geblieben. Sebastian Rode war wieder fit und auch Nuri Sahin durfte wieder von Beginn an mit dabei sein.

Überraschend ging Legia nach einem Fehler von Bartra nach zehn Minuten in Führung. Doch nur sieben Zeigerumdrehungen ging eine feine Kombination von Dembélé zu Shinji Kagawa, der ausgleichen konnte. Und gerade 78 Sekunden (!) später traf der Japaner erneut – 2:1! Und es war noch nicht vorüber. Nach einem Freistoß von Reus markierte Nuri Sahin das 3:1 (20.). Was waren das für wilde vier Minuten. Wahnsinn! Die Gäste durften aber auch noch einmal jubeln und hatten erneut die Hilfe der Dortmunder Abwehr auf ihrer Seite: 3:2 (24.).

Die Szene des Spiels war Weide zu verdanken. Der Torhüter klärte mit einem spektakulären Fallrückzieher im Strafraum:

https://twitter.com/Alfib91/status/801201240621416448

In der 29. Minute waren wieder die Schwarz-Gelben an der Reihe. Reus legte auf Dembélé ab und der Youngster konnte zum 4:2 einschieben. Der Rückkehrer höchstpersönlich traf ebenfalls, erneut war Kagawa der Vorbereiter. 5:2 nach 32 Minuten. Danach wurde es etwas ruhiger und es dauerte bis zur 52. Minute, ehe Reus auf Vorlage von Dembélé das zweite Mal als Torschütze gefeiert wurde – 6:2. Fünf Minuten später sah die Hintermannschaft wieder schlecht aus und Weidenfeller musste zum dritten Mal hinter sich greifen.

Skurril wurde die Schlussphase. Felix Passlack gelang in der 81. Minute das 7:3, doch quasi im Gegenzug trafen auch die Polen. Tuchel tobte am Seitenrand ob dieser Nachlässigkeiten. Und weil der Fußball die schönsten Geschichten schreibt, ist Rückkehrer Reus auch das letzte Tor der Partie vorbehalten gewesen. In der zweiten Minute der Nachspielzeit tunnelte Reus den Warschauer Torhüter und traf zum 8:4 im Wettballern in der Champions League.

Unnötige Niederlage in Frankfurt – das Ende des Glücks-Hoodies

Nach dem Schützenfest in der Champions League mit dem 8:4 gegen Legia Warschau wartete am Samstag in Frankfurt mit der Eintracht eine harte Nuss für die Borussen. Die punktgleichen Hessen wollten ihre gute Tabellenplatzierung behaupten.

Acht Wechsel gab es, nur Castro, Ginter und Weidenfeller sind aus dem vergangenen Spiel übrig geblieben. Und schon wie beim 1:0-Sieg gegen die Bayern spielten erneut Auba und Ramos gemeinsam gegen die drittbeste Defensive der Liga. Beide Mannschaften starteten abwartend und tasteten sich die erste Viertelstunde respektvoll ab. Der BVB tat sich schwer gegen die beiden Viererketten der Eintracht und fand selten Lücken nach vorn. Die Schwächen im Aufbauspiel taten ihr übriges dazu, dass es nach einer halben Stunde torlos blieb.

Abgesehen von einer guten Chance von Aubameyang war die Partie in Hälfte eins eher ereignisarm. Alles andere als ereignisarm begann die zweite Halbzeit. Gerade 22 Sekunden war das Spiel alt, da hatten die Frankfurter die Führung markiert. Unfassbar schlecht verteidigt, Borussia. Wer jetzt gedacht hat, die Dortmunder würden offensiv aufdrehen, sah sich vorerst getäuscht. Offensiv blieb Borussia blass. Thomas Tuchel baute mit den Wechseln von Marco Reus, Ousame Dembélé und Sebastian Rode die Mannschaft ordentlich um. Für das Trio mussten Weigl, Schürrle und Ramos weichen (58.).

Eine halbe Stunde blieb noch, um das Spiel zu drehen. Auba hatte nach glänzender Vorarbeit von Reus in der 64. Minute die große Chance zum Ausgleich, aber Frankfurts Schlussmann behielt die Oberhand. Zwar wurden die Chancen der Gäste besser, aber die zwingenderen Möglichkeiten hatte Eintracht Frankfurt. Insbesondere das unsaubere Passspiel. Gerade als Auba nach Flanke von Dembélé mit dem Kopf den Ausgleich und sein 13. Saisontor gelang (78.), fiel postwendend das zweite Tor für die Hessen. Es war zum Kotzen.

Als Ousame Dembélé einen Schuss in der 92. Minute an die Latte knallte und Aubameyang ein Elfmeter verweigert wurde, war klar, dass das Pech – und das Unvermögen – heute auf Seiten des BVB war und das Spiel mit einer schwarz-gelben Niederlage endete.

Das Ende des Glücks-Hoodies aus dem Bayern-Spiel war damit eingeläutet und Nick notiert eine Schwarz-gelbe Pfeifenallergie:

Keine Mühe gegen die Fohlen aus Mönchengladbach

Eine spannende Aufstellung mit Nuri Sahin und ohne Julian Weigl hatte sich Thomas Tuchel gegen die falsche Borussia vom Niederrhein ausgetüftelt. Marco Reus durfte genauso wie Nuri erstmals von Beginn an in dieser Saison spielen. Anders als beim unnötigen 1:2 in Frankfurt stand auch Dembélé in der Startelf.

Vor dem Spiel war ich nervös. Am 13. Spieltag ging es gegen Gladbach, die als auswärtsschwach zu bezeichnen beinahe schon untertrieben ist. Aubameyang hat mit 13 Saisontoren allein häufiger getroffen als die gesamte Fohlen-Elf. Also müsste ein Heimsieg des BVB zwangsläufig sein. Doch Fußball ist gelegentlich nicht so berechenbar und das war meine große Sorge vor dem Anpfiff.

Aubameyang hatte nach weniger als vier Minuten bereits Sommer im Tor der Gladbacher ausgespielt, doch der Winkel für einen Torschuss war zu spitz. Und dann kam Raffael mit dem überraschenden 0:1. Marc Bartra sah nicht gut bei dem Gegentreffer aus. Fuck. Fuck. Fuck. Ich musste mich zum Glück nur kurz aufregen, denn im Gegenzug markierte Auba mit Saisontor 14 den Ausgleich (7.).

Also alles wieder auf Null. Lukas Pisczek traf nach feiner Vorlage vom gescholtenen Bartra in der 15. Minute mit dem Kopf zur Führung. Es war bereits Pisczeks dritter Treffer in dieser Saison und der BVB hatte die Partie innerhalb von neun Minuten gedreht. Marco Reus hatte in der 33. Minute das 3:1 auf dem Fuß, aber sein Schuss wurde in letzter Sekunde zur Ecke gelenkt. Die anschließende Ecke brachte wiederum Torgefahr, doch Ginter knallte das Leder knapp über den Kasten.

Bitter, dass Sahin in der 36. Minute angeschlagen das Feld verlassen musste. Für ihn kam Julian Weigl ins Spiel. Mit einem verdienten 2:1 ging es in die Kabinen. Ich war gespannt, ob die Gladbacher nach dem Wechsel ihre defensive Ausrichtung beibehalten wollten oder den Ausgleich angehen wollten. Bisher blieben die Niederrheiner blass.

Und Borussia Dortmund kam gut aus der Pause. Auf Zuspiel von Pisczek traf der Ex-Gladbacher fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff zum 3:1 – allerdings verhinderte die Abseitsstellung Reus’ die Anerkennung des Tores 🙁 Diese Szene schien die Westfalen ein wenig aus der Bahn geworfen zu haben, denn Gladbach kam nun häufiger vor Weidenfellers Tor.

Zwischendurch kamen Reus und Auba mehrfach zu guten Chancen, doch das dritte Tor wollte nicht fallen. Langsam wurde ich nervös und wünschte mir die Zeiten zurück, als der BVB das Spiel sicher kontrolliert hat. Doch dann kam Dembélé und die 64. Minute. Herrlich, wie unnachahmlich der Youngster die Gegenspieler austanzte und zum 3:1 einnetzen konnte – 3:1 und Saisontreffer Nummer drei. Und es wurde noch besser.

Nach einem sensationellen Zusammenspiel zwischen Dembélé und Reus konnte Auba zum zweiten Mal jubeln – 4:1 (69.). Mit warmem Applaus wurde der überragende Marco Reus (drei Vorlagen, ein Tor!) nach 78 Minuten verabschiedet. Für ihn kam Christian Pulisic aufs Feld. Außerdem kam Emre Mor kurz vor dem Abpfiff für Dembélé ins Spiel. Am Ergebnis änderte sich allerdings nichts mehr.

Patrick hat Dortmunds Ausweg aus der Achterbahn erlebt und Nick sieht beide Borussia-Serien halten, Schwarz-Gelb darf feiern.

Bei Real Madrid gibt´s den Gruppensieg

Mit Dembélé, Schürrle und Pulisic hinter Aubameyang begann Borussia den letzten Spieltag der Champions League in Madrid. Ein Remis würde zum Gruppensieg ausreichen und der BVB begann engagiert und alles andere als defensiv.

Nach einer guten halben Stunde markierte Real die Führung, als Weidenfeller gegen Benzema keine Chance hatte. Doch Pulisic und Dembélé hatten den Ausgleich auf dem Fuß – scheiterten jedoch knapp und es ging mit 0:1 in die Kabinen. Die Borussen kamen stark aus der Pause und Dembélé und Castro waren dem 1:1 verdammt nah.

Doch mitten in die Drangphase knallte erneut Benzema dazwischen und traf per Kopf zum 2:0 – war das der Knock Out? Nein, war es noch nicht. In der 61. Minute gelang Pierre-Emerick Aubameyang das 1:2 und die Hoffnung wuchs wieder ein wenig auf den Gruppensieg. Thomas Tuchel wechselte anschließend doppelt. Marco Reus kam nach einer Stunde für den enttäuschenden Andre Schürrle, außerdem durfte Emre Mor für Pulisic ran.

Zehn Minuten vor dem Ende lief Sebastian Rode für den emsigen Castro auf. Und dann kam die 88. Minute. Mor fing einen Ball in der eigenen Hälfte ab, spielte Auba in den Lauf, der von rechts nach innen zu Reus flankte, der das Leder über die Linie zum Ausgleich drückte – 2:2! Was für eine Wende, was für eine Borussia.

Und weil es so schön war, hier der Treffer zum Ausgleich beim wilden Ritt zum Gruppensieg zum immer und immer wieder anschauen:

Punkteteilung beim Angstgegner 1. FC Köln

Ja, wirklich: Köln ist der aktuelle Angstgegner des BVB. Gegen die Rheinländer konnte seit dem Aufstieg der Rot-Weißen kein Sieg eingefahren werden. Und so sollte es auch nach der Auswärtspartie bleiben…

Mit dem zuletzt stark aufspielenden Marco Reus und Erik Durm spielte der BVB am Rhein. Außerdem neu in die Mannschaft kam Matthias Ginter für Marc Bartra. Für mich stand vor dem Spiel schon fest:

Es war das Spiel der beiden Top-Torjäger: Anthony Modeste gegen Pierre-Emerick Aubameyang. Während der Borusse in der Anfangsphase blass blieb, kamen Modeste und Rudnevs in den ersten fünf Minuten gleich zweimal gefährlich vor den Kasten von Roman Weidenfeller. In der neunten Minute war der Ball im Tor, doch Aubas Treffer galt wegen Abseitsstellung nicht.

Schade, denn der Spielzug war famos über links eingeleitet. Mit Konzentration, Geschwindigkeit und Präzision im Aufbauspiel wusste Dortmund zu überzeugen – das sah ganz anders aus als bei der Pleite in Frankfurt vor zwei Wochen. Marc Bartra wurde überraschend früh nach 27 Minuten für den verletzten Lukas Pisczek eingewechselt. Kurze Zeit später stand es 1:0 für die Kölner, als Rudnevs nach einem Freistoß völlig unbedrängt zur Führung einköpfen konnte.

Bis zur Halbzeit bewies Borussia Dortmund nicht mehr als gepflegte Harmlosigkeit und Lethargie. Wo war der Esprit der Anfangsviertelstunde geblieben? Anscheinend komplett abhanden gekommen. Bei mir wurden Erinnerungen an das 1:2 in Frankfurt wach. Dann gab es Riesendusel fünf Minuten nach dem Anpfiff für die Borussen, als Modeste einen Konter nur mit einem Schuss an das Außennetz abschließen konnte.

Sebastian Rode kam in der 54. Minute für Castro aufs Feld. Ob für die Schwarz-Gelben heute noch etwas geht beim FC? Ich war skeptisch. Insbesondere mit dem harten Einsteigen und dem körperbetonten Spiel der Rheinländer hatte Dortmund riesengroße Probleme. Selbst der hammerharte Papa Sokratis musste den foulenden Kölnern Tribut zollen und wurde eine Viertelstunde vor dem Ende gegen Adrian Ramos ausgetauscht.

Zu allem Überfluss wurde Tuchels Elf auch noch ein klarer Elfmeter versagt, als Reus im Strafraum gelegt wurde. Es passte ins Bild dieses gebrauchten Tages. Doch es gab ja noch Marco Reus. Wie gegen Real traf der Wiedergenesene auch dieses Mal. Mit der Schlussminute fiel das 1:1 und sicherte seinen Farben zumindest einen Punkt.

Gegen ersatzgeschwächte Kölner reichte es an diesem Samstag Nachmittag  beim Gruselkick in Köln nach dem Spielverlauf zumindest zu einem Punkt und der BVB findet sich nach 14 Spieltagen mit 25 Punkten weiterhin auf Platz sechs wieder. Dortmund verpasst Chance beim Spiel der raren Chancen, meint Nick dazu.

Kein Sieger in Hoffenheim

Götze und Pulisic im offensiven Mittelfeld sowie Bartra und Bender in der Manndeckung kamen für die verletzungsgebeutelten Westfalen gegen den Tabellenvierten neu in die Mannschaft.

“Und die Scheiße ging schon wieder los”, das war mein Gedanke als es nach 122 Sekunden 0:1 aus Sicht des Sechsten stand. Roman Weidenfeller sah bei dem Gegentor nicht gut aus. Nicht einmal vier Minuten später hatte Marcel Schmelzer eine Flanke von Ginter zum Ausgleich verwerten können und weitere 30 Sekunden später hatte Aubameyang das 1:1 auf dem Fuß.

Und Dortmund konnte auch Tore schießen. Nach Vorlage von Ousmane Dembélé traf der freistehende Mario Götze zum verdienten Ausgleich (11.). Die Borussen spielten, als habe es das frühe Gegentor überhaupt nicht gegeben. Weidenfeller sah auch beim 1:2 nach 20 Minuten nicht gut aus. Doch der BVB gab nicht auf, wurde aber immer und immer wieder von Hoffenheims härter Gangart und fiesen Fouls gestoppt.

Zu allem Übel kassierte Marco Reus nach 40 Minuten eine äußerst strittige gelb-rote Karte (nicht Reus foulte, sondern er wurde gehalten!). Unfassbar. Es war wie gegen Frankfurt und Köln – die harte Gangart des Gegners behagte den Borussen nicht. Allerdings kam in Sinsheim die Unfähigkeit des Unparteiischen hinzu, der die Verwarnungen deutlich ungleich zu Lasten Schwarz-Gelb verteilt hat.

Trotz Unterzahl erwischten die Gäste einen Topstart nach der Pause. Nach Zauberpass von Dembélé traf Auba zum 16. Mal in dieser Saison zum 2:2 (48.). Trotz Überzahl und dank Dembélés Gala-Vorstellung kam Hoffenheim gehörig ins Schwimmen. Die holzhackenden Hoffenheimer haben Dembélé nach 69 Minuten endgültig aus dem Spiel getreten. Mit den Händen vor’m Gesicht musste der Youngster vom Platz getragen werden und wurde von Emre Mor ersetzt.

Acht Minuten vor dem Ende kam Adrian Ramos für Pulisic und Tuchel wollte mehr als nur einen Punkt aus dem Kraichgau entführen. Als Mikel Merino für Auba in der 92. Minute eingewechselt wurde, mussten noch 60 Sekunden überstanden werden. Dann kam der Schlusspfiff.

Die Frage aller Fragen: Borussia Dortmund ist 50 Minuten in Unterzahl, schafft den verdienten Ausgleich nach der Pause, muss nach 70 Minuten auf den Aktivposten Dembélé verzichten und holt am Ende einen Punkt. War das jetzt ein Punktgewinn oder sind zwei Zähler verschenkt worden?

Nick fasst es treffend zusammen: Nichts Neues in Sinsheim – aber spannend war’s.

Drittes Remis in Folge: kein Heimsieg gegen Augsburg zum Jahresabschluss

Mikel Merino und Shinji Kagawa kamen für Sven Bender und den gesperrten Marco Reus in die Mannschaft. Ousmane Dembélé, in Hoffenheim nach Pferdekuss ausgewechselt, konnte fit auflaufen. Es dauerte bis zur 09. Minute, als sich der BVB offensiv in Szene setzen konnte. Mario Götze spielte sich auf links durch, doch sein Schuss knallte nur an den Pfosten. In der 26. Minute rettete Marvin Hitz im Tor der Gäste nach einem Kopfball von Christian Pulisic. Etwas später rettete Hitz gegen Kagawa – der Ball wollte einfach nicht ins Tor.

Besser machten es die Augsburger, die nach 33 Minuten überraschend in Führung lagen. Nach einem Fehler von Bartra traf der Ex-Dortmunder Ji zur Führung. Unfassbar. Unfassbar schlecht verteidigt vom BVB. Mein Fazit nach der ersten Halbzeit: Dortmund hat mehr Chancen, aber Augsburg macht das Tor. Mehr gibt es nicht zu sagen. Für die zweite Halbzeit sind offensive Lösungen gefragt, Borussia!

Thomas Tuchel reagierte in der Pause und ließ Bartra in der Kabine, der von Sven Bender ersetzt wurde. Und prompt klappte es mit dem Tore schießen. Nach feiner Vorlage von Kagawa erzielte Dembélé kurz nach dem Wiederanpfiff das 1:1 (47.). Anschließend flankte Pulisic scharf in die Mitte und Aubas Direktabnahme konnte Hitz wiederum parieren (50.).

Jetzt war Feuer in der Bude. Unter anderem auch, weil zwei glasklare Elfmeter für den BVB nicht gegeben worden sind. Es war zum Haare raufen. In der 71. Minute kam Gonzalo Castro für Kagawa und zehn Minuten später André Schürrle für Dembélé. Ging da noch was? Geduld war gefragt, doch die offensiven Ideen der Schwarz-Gelben bewegten sich im übersichtlichen Rahmen. Besonders über die rechte Seite macht Pulisic ordentlich Dampf.

11:1 Torschüsse und 73 Prozent Ballbesitz in der zweiten Halbzeit reichten nicht zum Siegtreffer. Woran lag es? An der Ideenlosigkeit im Angriff? An der Intensität in drei Wettbewerben? Ich denke, dass alles drei zutrifft. Es war einfach mehr heute nicht drin. Und so gab es zum Abschluss des Jahres das vierte Unentschieden in Folge für den BVB.

https://twitter.com/Rulebreaker1909/status/812272293481238528

Es ist doch nur Fußball, aber trotzdem, ärgert sich Nick. Und die Spielverlagerung sieht den BVB Ratlos in die Winterpause gehen.

Die Lage nach dem 16. Spieltag

Borussia Dortmund Saison 2016 2017 Saisonverlauf 16. Spieltag Chart FieberkurveIn der Einleitung habe ich es bereits geschrieben: Quo vadis, Borussia Dortmund?

Die Leistungen in der Defensive waren oftmals so unterirdisch (19 Gegentore) wie die Glanzlichter in der Offensive (35 Treffer). Insbesondere Pierre-Emerick Aubameyangs Torhunger ist es zu verdanken, dass viele Spiele so erfolgreich gelaufen sind. Nicht umsonst wurde der Gabuner zum Spieler der Hinrunde gewählt.

Und natürlich wissen die Gegner, wie sie die sturmstarken Borussen mit (übertriebener) Härte stoppen können und natürlich sind die Rotationen von Trainer Tuchel nicht das, was eine verunsicherte Abwehr gebrauchen kann. Doch das Verletzungspech ist nicht von der Hand zu weisen und die Integration der Neuen noch lange nicht abgeschlossen.

Ich bin gespannt, wie der BVB aus der Winterpause kommt und ob das Trainingslager in Spanien das Team und den Trainer näher zusammengebracht hat und die Stabilität in der Defensive deutlich verbessert werden konnte. Im Zusammenspiel mit dem Torhunger von Pulisic, Dembele, Auba und Co. kann die Wende gelingen.

Apropos Auba: die Tormaschine wird der Borussia die ersten Spiele nach dem Jahreswechsel fehlen. Der Afrika-Cup ruft und je nach Abschneiden seines Heimatlandes kann sich die Abwesenheit des Stürmers noch unangenehm bemerkbar machen.

Eine spannende Rückrunde wartet auf uns, die mit der K.O.-Phase gegen Benfica Lissabon (14. Februar und 8. März 2017) und dem DFB-Pokalspiel daheim gegen Hertha BSC (8. Februar) bereits in Kürze die nächsten Herausforderungen bereithält.

Thomas Tuchels Ziele für die Rückrunde 2016/2017

In einem Interview auf WDR2 hat Thomas Tuchel seine Ziele mit dem BVB erläutert:

Wir wollen mindestens unter die ersten Drei und uns direkt für die Champions League qualifizieren. Wir wissen, dass wir dafür in 18 Spielen viel punkten müssen. Daraus leitet sich einiges ab, wir haben viel vor.

Außerdem äußerte er sich zu seinem Vertrag und einer Verlängerung des Kontraktes:

Darüber haben wir noch nicht gesprochen. Ich bin extrem schlechter Verhandlungspartner während einer Saison, da grabe ich mich gerne in alle Mannschaftsthemen ein. Ich bin entspannt. Derzeit besteht keine Not, mir zur Seite zu springen.

Autor: Marc

Hallo, ich bin Marc. Schön, dass Du bei mir im Blog vorbeischaust. Hier mein Leben in weniger als 140 Zeichen: Passionierter Läufer, Bücherfreund, iPhone 12, ipad mini 2, Social Media, nur der BVB, Reiseblogger, Vater, (Ehe-) Mann, Chef. Ich bin übrigens auch bei Facebook, und Twitter zu finden.

Ein Kommentar

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