Gegen den FSV Mainz 05 begann die unglaubliche Serie von 17 ungeschlagenen Spielen in der Bundesliga. Und im Topspiel des 24. Spieltages sollte die Serie weiter ausgebaut werden.
Im Samstag-Abend-Spiel gegen seinen ehemaligen Klub musste Jürgen Klopp auf den gelb – gesperrten Sebastian Kehl verzichten. Für ihn spielte Ilkay Gündogan gemeinsam mit dem wieder genesenen Sven Bender auf der Doppel-Sechs. Vor dem Spiel wurde Mo Zidan nachträglich verabschiedet, da er inzwischen bekanntlich für die Gäste stürmt und bislang in vier Partien vier Treffer erzielen konnte. Der BVB war also gewarnt.
Vor dem Spiel wurde außerdem Roman Weidenfeller für sein 250. Bundesligaspiel zwischen den Pfosten geehrt. Die Erwartungen an den BVB waren insbesondere hoch, weil der ärgste Verfolger Bayern München am Nachmittag mit 0:2 in Leverkusen verloren hatte und die Borussia die große Gelegenheit hatte, sieben Punkte Vorsprung auf den Rekordmeister herauszuspielen. Dementsprechend nervös war ich vor dem Anpfiff und hatte – wie einige Male schon in diesem Jahr – kein gutes Gefühl.
Die erste spektakuläre Offensiv-Aktion des BVB wurde von Lukas Pisczek in der neunten Minute eingeleitet, doch Kevin Großkreutz konnte die klasse Hereingabe von rechts in Höhe des Elfmeterpunktes nicht nutzen. Drei Minuten später hatte Großkreutz erneut den Führungstreffer auf dem Fuß – doch ein Mainzer blockte in letzter Sekunde den Schuss ab. Mainz hatte in der 25. Minute Glück, dass der Schiedsrichter nach einem Rempler gegen Pisczek im Mainzer Strafraum nicht auf Strafstoß entschieden hat.
In der 26. Minute klingelte es endlich im FSV-Tor. Nachdem Shinji Kagawa den Ball erst vertändelt hat, zog Jakub Kuba Blasczykowski aus vierzehn Metern satt in den Winkel ab – 1:0 für den Tabellenführer! Robert Lewandowski hätte 120 Sekunden später nach einem Zucker-Pass von Mats Hummels auf 2:0 erhöhen können, doch der Lupfer verfehlte das Tor knapp. “Wir holen den DFB-Pokal und wir werden Deutscher Meister”-Gesänge hallten nach dem 1:0 duch das vollbesetzte Westfalenstadion.
Mit einem knappen 1:0 ging es auch in die Kabine. Dabei gibt das knappe Ergebnis die deutlichen Spielvorteile von Borussia Dortmund in keinster Weise wieder. Nach der Pause kamen beide Mannschaften unverändert aus der Kabine und die zweiten 45 Minuten konnten beginnen.
Und vier Minuten nach dem Wiederanpfiff wurde Lewandowski perfekt von Kagawa in Szene gesetzt – aber Mainz’ Wetklo konnte parieren. Wenige Zeigerumdrehungen später tänzelte der flinke Japaner schon wieder durch den Mainzer Strafraum, doch sein Sololauf blieb unbelohnt (50.). Die erste Viertelstunde der zweiten Hälfte ging ganz klar an die Borussen. Doch Kagawa und auch Marcel Schmelzer konnten beste Einschussmöglichkeiten zum erlösenden 2:0 bislang nicht nutzen.
Nach einer Stunde Spielzeit kamen die Gäste besser ins Spiel und insbesondere in Person von Mo Zidan zu einigen aussichtsreichen Torgelegenheiten. Sollte die Abschlussschwäche der Borussia mit dem Ausgleich der Mainzer bestraft werden? Dagegen sprach, dass das Spiel in der zweiten Halbzeit bis dato so gut wie ausschließlich in der Gäste-Hälfte stattgefunden hat.
Kuba durfte in der 72. Minute den Applaus des Dortmunder Publikums genießen, als er gegen Ivan Perisic ausgewechselt worden ist. Und es kam, wie es kommen musste: Mo Zidan gelang sein fünftes Tor im fünften Spiel – ausgerechnet gegen seinen alten Klub. Da half es auch nicht, dass Zidan nur still über seinen Erfolg jubelte (73.). So kann es laufen…
Keine 180 Sekunden nach dem deprimierenden Ausgleich konnte der BVB wieder jubeln. Nach Flanke von Pisczek netzte Kagawa zum 2:1 ein und bejubelte sein achtes Saisontor (76.). Nur zwei Minuten später hätte Lewandowski mit dem 3:1 alles klarmachen können, scheiterte jedoch zum wiederholten Mal. Shinji Kagawa wurde nach seinem Tor in der 80. Minute gegen Antonio da Silva ausgewechselt.
Trotz des erneuten Gegentreffers steckte die Mannschaft von Trainer Tuchel nicht auf und wollte den Ausgleich markieren. In der neunzigsten Minute kam Patrick Owomoyela für Kevin Großkreutz und konnte so weitere kostbare Sekunden sparen. Und mit Glück und Geschick verteidigte Dortmund den knappen Vorsprung über die Zeit. Das hätte der Erste der Liga leichter haben können… Der Sieg war auf alle Fälle mehr als verdient, als die neunzig Minuten abgepfiffen worden sind.
Nach diesem intensiven Spiel war ich fix und fertig. Unglaublich, wie überlegen Borussia Dortmund gegen Mainz agiert hat und wie wenige Tore unter dem Strich standen. Doch insbesondere die Reaktion nach dem 1:1-Ausgleich war bemerkenswert und spricht für diese außergewöhnliche Elf. Mit nunmehr achtzehn (!) unbesiegten Spielen in Folge und dem achten Sieg in Serie (neuer Vereinsrekord!) hat der BVB allerbeste Voraussetzungen für die restlichen zehn Bundesligaspiele. Heja BVB!
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