Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

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Rureifel-Tagebuch, Tag 2: Abtei Mariawald und Burg Hengebach

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Während die Familie noch geschlafen hat, habe ich am frühen Samstag Morgen meine ursprüngliche Planung, die Tags zuvor noch Bestand hatte, ein wenig modifizieren müssen.

Für Sonntag war ab mittags Regen angesagt und das würde böse mit unserer geplanten Bootsfahrt über den Rursee kollidieren. Bei einer Tasse Kaffee aus der Senseo-Maschine im Landal Resort Eifeler Tor habe ich beschlossen, am Samstag neben der Wanderung zur Trappistenabtei Mariawald am Nachmittag die Rundfahrt auf dem Rursee zu starten.

Am Sonntag soll es dann vormittags auf die Wanderung entlang der Eifeler Steilküste Richtung Nideggen-Schmidt mit Ausblick auf den Rursee gehen, während wir nachmittags die Nideggener Altstadt und die Burg besichtigen.

Wanderung zur Abtei Mariawald

Um viertel vor zehn bin ich mit Liam Richtung Abtei Mariawald aufgebrochen. Die Sonne, die am frühen Morgen noch einen wunderschönen Blick auf das Rurtal geboten hat, war inzwischen wieder hinter den Wolken verschwunden und es war bestes Wanderwetter.
Unsere erste Station war das historische Wasserkraftwerk Heimbach.

Das Jugendstil-Kraftwerk ist als RWE-Industriemuseum Wasserkraftwerk bekannt und zeigt historische Haushaltsgeräte aller Art – die wir allerdings wegen einer privaten Veranstaltung nicht besichtigen konnten.
Das im Jahr 1904 erbaute Kraftwerk ging ein Jahr später in Betrieb und war seinerzeit mit einer Leistung von 12.000 kW das größte Speicherkraftwerk Europas. 1974 wurde das Kraftwerk nach einer Betriebszeit von 70 Jahren modernisiert und heute werden aus dem Kraftwerk jährlich 25 Mio. kWh in das Verbundnetz des RWE eingespeist.
Entlang der Rur und dem Staubecken ging es in östlicher Richtung weiter. Auf dem Wanderweg 49 befinden sich in regelmäßigen Abständen Bänke zum Ausruhen und Entspannen. Überhaupt sind die Wanderwege in der Rureifel gut ausgestattet und bestens beschildert – verirren ist definitiv nicht möglich.

Es geht aufwärts

Nach einer dreiviertel Stunde Wandern heißt es Obacht, denn wir verlassen das Staubecken Heimbach und biegen auf die Straße Herbstbachtal ein, um den Berg Richtung Abtei zu erklimmen. Anstelle Asphalt laufen wir nun auf Schotter im Wald den Berg hoch und passieren kleinere und größere Bäche.
Auf einmal überrascht uns eine Katze, die auf den ersten Blick Erinnerungen an das Heimbacher Wappentier, die Wildkatze, weckt. Doch es war falscher Alarm. Der Vierbeiner entpuppt sich als gemeine Hauskatze.
Zwei Kilometer sind es nur noch bis zur Abtei, als sich der Wanderweg 49 von den Hauptwanderwegen trennt. Der Anstieg wird noch eine Spur steiler und der Weg eine Spur schmaler und gröber. Der Herbstbach ist nun linker Hand unser tosender Begleiter, doch das Zwitschern der Vögel gewinnt immer wieder die Oberhand.
Als wir einen schmalen Hohlweg durchschreiten wollen, flitzt ein Wiesel (oder war es ein Iltis oder ein Marder?) von rechts nach links und springt hinunter zum Bach. Je höher wir stiefeln, umso matschiger wird der Weg. Bisweilen liegen umgestürzte Bäume und Äste entlang des Weges und gestalten die Wanderung abenteuerlicher.

Auf dem Weg zur Abtei Mariawald

In weniger als zwei Stunden haben wir die Abtei erreicht. Frisch gemähte Wiesen verströmen einen angenehmen Duft, als wir kurze Zeit vorher an der Kriegsgedenkstätte den 414 Toten des zweiten Weltkriegs gedacht haben, die hier begraben liegen.

Als wir uns der Abtei nähern, steigt mir direkt der Geruch von der weltberühmten Kloster – Erbsensuppe in die Nase, die täglich nach dem geheimen Rezept der Mönche zubereitet wird.
Bevor wir die köstliche Mahlzeit genießen, wohnen wir der Andacht um 12 Uhr in der Abtei -Kirche bei und stöbern anschließend im Klosterladen in Büchern, kosten Honig und kaufen auch mehrere Dosen der Erbsensuppe, um sie zu Hause genießen zu können.
In der Klostergaststätte gibt es für knapp zwanzig Euro nicht nur einen großen Salatteller, ein Würstchen mit Brötchen und zweimal Erbsensuppe mit Wurst, sondern auch noch drei Softgetränke und Kroenes Eifeler Landbier.
Selten konnten wir uns mittags auf einer Reise schmackhafter und günstiger verköstigen lassen! Und auch der Kuchen – unter anderem Apfelkuchen, Käsekuchen und weitere Torten – für 2,60 Euro sah sehr verlockend und lecker aus.

Die Burg Hengebach in Heimach

Nach dem leckeren Mittagessen ging es weiter Richtung Heimbach zur Burg Hengebach.
Zu Beginn ein Tipp für Autofahrer: Vor der Burg kann zwei Stunden kostenlos mit Parkscheibe geparkt werden. Es gilt allerdings, früh dort zu sein, denn die Parkplätze sind sehr beliebt und dementsprechend frequentiert. Rund um die Burg gibt es aber zusätzliche Parkmöglichkeiten.
Der Eintritt in die Burg ist kostenlos. Der Rundgang beginnt im Info-Raum der Burg, der sich direkt am Anfang hinter dem Burgtor befindet. Hier kann die Geschichte der Burg Hengebach medial verfolgt werden. Ein Erzähler berichtet über die geheimnisvolle Vergangenheit der Burg. Das Kastell ist eine der ältesten Burgen in der Eifel und der Ursprung der Stadt Heimbach.
Wir entern den Aufgang zum Burgturm mit Aussichtsplattform und genießen nach 76 fußgezählten Stufen die Rundumsicht auf Heimbach.
Es macht Spaß, das Gelände rund um den Turm zu erkunden und wir sind eine gute Stunde damit beschäftigt, die Gebäude, Räume und Winkel zu erkunden, bevor es weitergeht mit der Rundfahrt auf dem Rursee.

Klosterrunde: Wanderung zur Abtei Mariawald und Burg Hengebach

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Mehr über die Rureifel

Alle weiteren und bisherigen Artikel über den Besuch in der Rureifel finden sich unter dem Schlagwort #Rureifel2016 hier im Blog.

Autor: Marc

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