Wird Borussia Dortmund zum lachenden Dritten?
Die Deutsche Fußball-Bundesliga bietet derzeit ein ungewohntes Bild. Obwohl sich die Saison bereits mitten in der 2. Hälfte befindet, kämpfen derzeit bis zu sechs Teams um die Spitzenposition. Mittendrin befindet sich Borussia Dortmund, das erstmals seit vielen Jahren eine realistische Chance hat, den Serienmeister aus München vom Thron zu stürzen.
Noch im Vorjahr beendete der BVB die Saison nach dem letzten Spiel gegen Hoffenheim mit sieben Punkten Rückstand. Michael Zorc ging nach 44 Jahren in Dortmund in den Ruhestand, Erling Haaland verabschiedete sich nach England. Doch jetzt ist alles anders.
Nach zahlreichen Siegen in Serie und einer Aufholjagd werden die Schwarz-Gelben erstmals mit der Frage konfrontiert, ob der Titelgewinn für die Dortmunder möglich wird. Das liegt auch an der Schwäche von Bayern München, das nach der Fußball-Weltmeisterschaft Probleme hat, wieder in Schwung zu kommen.
Die Experten bleiben weiterhin skeptisch
Der Erfolgslauf des BVB hat nicht nur bei uns Fans Euphorie ausgelöst. Mittlerweile zeigen sich auch manche Kommentatoren davon überzeugt, dass Borussia Dortmund am Ende der Saison den Pokal des deutschen Meisters nach oben stemmen wird. Doch eine Gruppe hat die Wechselstimmung im deutschen Fußball bisher noch nicht erreicht.
Die Buchmacher sehen weiterhin den FC Bayern München als haushohen Favoriten. Daran haben auch die letzten Misserfolge nichts geändert. So weist der Klub bei den Betway Bundesliga Wetten eine Quote von 1,22 (Stand 24.02.2023) auf, was alles andere als den elften Siegestitel unwahrscheinlich macht.
Die Buchmacher, die jede Veränderung aufmerksam registrieren und in ihre Einschätzungen einkalkulieren, geben dem BVB und Mitfavoriten Union Berlin weiterhin nur Außenseiterchancen auf den Gewinn der Deutschen Meisterschaft.
Offenbar gehen die Sportwetten-Anbieter weiterhin davon aus, dass sich der große und leistungsstarke Kader der Münchner am Ende bezahlt machen wird. Doch mit jedem Punkteverlust des Titelverteidigers rückt die Sensation ein Stück näher. Die aktuelle Saison war schon bisher voll von Überraschungen, gut möglich, dass im Sommer 2023 die Endlosserie des FC Bayern München reißt.
Spannend wie lange nicht mehr
Derzeit ist das Rennen um die Deutsche Meisterschaft jedenfalls spannend wie lange nicht mehr. Das liegt auch am Angriff der „Underdogs“ aus Berlin, Freiburg und Frankfurt. Doch Borussia Dortmund hat gute Karten, das enge Rennen am Ende für sich zu entscheiden.
Noch kurz vor Beginn der langen Winterpause schienen die Probleme beim BVB größer als je zuvor zu sein. Die Mannschaft lag nur auf Platz 6 der Tabelle und stritt öffentlich. Doch während die vielen Stars von Bayern München zur Fußball-Weltmeisterschaft nach Katar reisten, nutzte BVB-Trainer Edin Terzić die Zeit, um seine Mannschaft neu auszurichten. Die Mannschaft wirkt aktuell wie zusammengeschweißt.
Der Trainer versprüht jene Ruhe, die Spieler benötigen, um ihre ganze Leistungskraft zum Vorschein zu holen. Spieler wie Julian Brandt, Emre Can und Karim Adeyemi haben sich deutlich gesteigert und geben der Mannschaft jene Power, die für erfolgreiche Spiele notwendig ist. Gleichzeitig kann sich die Mannschaft auf Torwart Gregor Kobel verlassen. Er kassiert nur wenig Gegentore.
Enorme Konkurrenz im Team
Als BVB-Fans träumen wir jedenfalls schon von der Meisterschaft. Das muss kein Traum bleiben, immerhin gelang es den Dortmundern seit Jahresbeginn gegen den haushohen Favoriten aus München viele Punkte aufzuholen. Das liegt auch an der Spielstärke der Mannschaft.
Diese kämpfte zu Saisonbeginn noch mit unzähligen Verletzungen, mittlerweile ist innerhalb des Teams die Konkurrenz genauso groß, wie im Spitzenfeld der Deutschen Fußball-Bundesliga. So fanden sich im Spiel der UEFA-Champions League gegen den FC Chelsea sogar Kapitän Marco Reus und Abwehr-Legende Mats Hummels sogar auf der Bank wieder.
Wie es scheint, ist die Siegermentalität in Dortmund zurückgekehrt. Doch der Erfolg flog den Spielern nicht zu, sondern wurde hart erkämpft. Gleichzeitig zeigte sich wieder einmal, dass Borussia Dortmund ein glückliches Händchen bei seinen Transfers hat. Sebastian Haller ist nach seiner schweren Erkrankung in die Mannschaft zurückgekehrt und überzeugt auf ganzer Linie.
Er gibt der Offensive mehr Schwung als zuvor und ist eine klare Bereicherung für das Spiel der Schwarz-Gelben. Dies gilt sinngemäß auch für Neuzugang Julian Ryerson. Der kam für nur 5 Millionen Euro von Union Berlin und erweist sich als Stütze für die Abwehr.
Doch Trainer Edin Terzić sieht seine Arbeit noch lange nicht abgeschlossen. Er setzt weiter auf Demut und sieht seine Mannschaft weiterhin mitten im Umbruch, wie Spox berichtete. Zuletzt betonte er, die Dinge nicht einfach weiterlaufen zu lassen, sondern an jenen Bereichen zu arbeiten, die man seiner Ansicht nach verbessern könnte.
Harte Arbeit und Fleiß sollen den BVB weiter stärken und in eine Position bringen, aus der er seinen Traum vom Titel erfüllen kann. Für Fans wie mich bedeutet es jetzt Daumen drücken und sich zur Einstimmung noch einmal die schönsten Tore der letzten Saisonen ansehen.