Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

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Borussia Dortmund nach 31 Spieltagen in der Saison 2017/2018

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Drei Spieltage vor dem Saisonende steht Borussia Dortmund auf dem dritten Platz der Bundesliga und hat gute Chancen, auch in der neuen Saison wieder in der Champions League spielen zu dürfen.

Doch nach deftigen Niederlagen gegen den alten und neuen Deutschen Meister Bayern München und im Revierderby ist die Stimmung zwischenzeitlich deutlich gekippt. Peter Stöger hat während seines Engagements bei den Westfalen nur eben jene zwei Partien vergeigt, doch besonders diese Pleiten schmerzen die Fan-Seele.

Der deutliche Heimsieg gegen Stuttgart war da nur ein kleines Trostpflaster. Deutlich stärker wirkte die bärenstarke Vorstellung am vergangenen Samstag Abend gegen Konkurrent Bayer Leverkusen. Eine glänzend aufgelegte Offensive hat die Pillen regelrecht auseinandergenommen und Youngster Jadon Sancho bekam nach dem Spiel die 1 mit Sternchen.

Hier mein Rückblick auf die vergangenen vier Spiele, bevor mit dem Auswärtsspiel in Bremen am Sonntag Abend der Endspurt in der Liga startet.

Deftige Klatsche bei Bayern München

Am Ostersamstag ging es zum Auswärtsspiel beim designierten Meister Bayern München. Die befürchtete Meisterfeier fand allerdings unabhängig vom Ergebnis nicht statt, weil Schalke am Nachmittag gegen Freiburg gewonnen hatte und die Roten frühestens eine Woche später die Schale in Empfang nehmen können.

Keine Überraschungen gab es bei der Aufstellung. Für den weiterhin verletzten Marco Reus spielte Christian Pulisic neben Mario Götze und André Schürrle. Papa Sokratis kam für den verletzten Ömer Toprak in die Elf. Sergio Gomez hat es erstmals in den Kader der Profis geschafft:

Gemeinsam mit meinen Eltern und meinem Bruder schaute ich das Spiel live während des Osterurlaubs in Ostwestfalen. Und große Erwartungen an das Ergebnis hatte ich nicht, schon ein Unentschieden wäre ein Erfolg beim Serienmeister.

Und es begann scheiße. Aus klarer Abseitsposition traf Robert Lewandowski zum 1:0 (5.).

Und der ekelhafte Franzose macht das 0:2. Alles wie immer (9.). Oder auch nicht, denn der Treffer zählte nicht. Wegen Abseits. Was ein Hohn. Fünf Minuten später klingelte es dann wieder im Kasten von Roman Bürki, James hatte getroffen (14.).

Und es ging weiter. Einfach unfassbar schlecht, diese Ballverluste im Mittelfeld und die verlorenen Zweikämpfe. 0:3 nach 23 Minuten:

Gonzalo Castro musste schon nach 29 Minuten nach sehr diskreter Leistung vom Feld. Für ihn kam Julian Weigl, um das Mittelfeld zu stabilisieren. Kurz vor der Pause wurde es dann richtig bitter. Zwei Gegentreffer innerhalb kürzester Zeit.

Ich dachte, es könnte nicht lächerlicher werden. Doch dann fiel das 0:4 (44.).

Ich dachte, es könnte nicht lächerlicher werden. Doch dann fiel das 0:5 (45.).

Ich war bedient. Restlos bedient. Es war einfach peinlich. Und Roman Bürki im Tor die ärmste Sau, auf gut deutsch gesagt.

Es war zu befürchten, dass wir das Spiel zweistellig verlieren, wenn nicht nur ein Wunder passiert.

Die positive Nachricht in der zweiten Halbzeit: nach 67 Minuten hatte Christian Pulisic die erste Dortmunder Torchance. Die zweite gute Nachricht: es stand zu diesem Zeitpunkt weiterhin 0:5, also gab es kein weiteres Gegentor. Das war es dann auch schon mit den positiven Aspekten.

Ansonsten gab es wenig Highlights, das lag in erster Linie an den Bayern, die gleich um mehrere Gänge zurückgeschaltet haben:

Am Ende fiel in der 87. Minute auch noch das 0:6, das sowohl eine Demonstration der Münchener Stärke als auch eine Demontage der Dortmunder Borussia gewesen ist.

Die einzig gute Erkenntnis des Spiels war dann auch:

Klarer Heimsieg gegen den VfB Stuttgart

Während ich in Rotterdam meinen ersten Marathon erfolgreich erledigt habe, ging es für den BVB im Heimspiel gegen Aufsteiger Stuttgart um Wiedergutmachung.

Ohne Julian Weigl, Gonzalo Castro, Manuel Akanji und André Schürrle ließ Peter Stöger gegen den VfB starten. Für das Quartett kamen Marco Reus, Maximilian Philipp, Nuri Sahin und Ömer Toprak in die Mannschaft.

Eine Stunde nach meinem Zieleinlauf habe ich die erste Halbzeit in der Entspannungs-Badewanne verfolgt, um meinen müden, erschöpften Beine etwas Gutes zu tun. Es war eine erste Halbzeit, die eher mittelmäßig gewesen ist, aber zumindest der Führungstreffer gefallen ist.

Drei Minuten nach dem Seitenwechsel netzte Michy Batshuayi zum 2:0 ein und der Drops war gelutscht. Fast zumindest, denn ein weiterer Borusse durfte sich in die Torschützenliste eintragen, während ich das Hotel in Rotterdam verlassen hatte:

Das Fazit nach dem ersten Spiel nach der Bayern-Klatsche war dank der Konkurrenz versöhnlich:

Peinliche Pleite beim FC Schalke 04

Rechtzeitig zum Derby bin ich zurück aus Ostwestfalen gekehrt, um mir das Spiel um Platz 2 anzuschauen. Einen einzigen Zähler Vorsprung hatten die Zweitplatzierten aus Gelsenkirchen und mit einem Auswärtssieg wäre Borussia die neue Nummer 1 im Revier und auf Rang 2 in der Liga.

Keine Wechsel hat Trainer Peter Stöger vorgenommen. Nuri Sahin bekam wie gegen Stuttgart den Vorzug vor Gonzalo Castro und Julian Weigl und bildete erneut mit Mo Dahoud die Doppelsechs. In der Offensive sollten Marco Reus, Maximilian Philipp, Christian Pulisic und Michy Batshuayi für Power sorgen.

In der sechsten Minute hatte das GEsindel die erste große Chance, aber Roman Bürki konnte den Ball zur Ecke lenken. Marco Reus’ Freistoß nach 24 Minuten konnte Schalkes Schlussmann seinerseits aus dem Winkel kratzen. Bis zur Pause war die Partie ausgeglichen, aber kein spielerischer Leckerbissen. Derby halt.

André Schürrle kam nach der Pause für Maximilian Philipp. Und das GEsindel ging in Führung. Nach einem Fehler von Marcel Schmelzer traf ein Schlumpf zur Führung (50.). Absolut unnötig.

Bis zum Strafraum sah das beim BVB nicht wirklich schlecht aus, aber zwingend war das alles überhaupt nicht. Die Kicker aus der Turnhalle zeigten mehr Biss und waren fleißiger im Kreieren von Torchancen. Auch wenn Reus und Pulisic zwischen der 65. und 80. Minute drei gute Gelegenheiten hatten.

Als nach 83 Minuten der zweite Gegentreffer fiel, war der Drops gelutscht. Scheiße die Mauer gestellt, keine Gegenwehr und zack, war der Schuss drin. Der BVB machte es dem GEsindel verdammt einfach.

Und damit nicht genug. Die Schlümpfe haben sich auch noch Michy Batshuayi kurz vor Schluss vorgeknöpft:

Die Niederlage im Derby war unter dem Strich nicht unverdient. Darüber hinaus brachte das Ergebnis den Fall auf den vierten Rang, weil Bayer Leverkusen Borussia überholt hat.

Überzeugend gegen Bayer Leverkusen

Nach der Schmach im Derby wartete eine Woche später mit Bayer Leverkusen ein starker Konkurrent um den wichtigen Champions League-Platz.

Die Pillen hatten Dortmund am 30. Spieltag vom dritten Platz verdrängt und wollten auch auswärts punkten. Michy Batshuayis Verletzung in der Turnhalle brachte ihm das Saison-Aus. Peter Stöger musste improvisieren und beorderte Maximilian Philipp in die Spitze.

Und nicht nur das. Stöger ließ Kapitän Marcel Schmelzer komplett draußen und setzte außerdem auf Jadon Sancho, Manuel Akanji als Linksverteidiger, Julian Weigl sowie Mario Götze.

Vor dem Anpfiff sorgten Teile der Fans für eine klare Botschaft nach dem Debakel beim GEsindel:

Und:

Fußball wurde dann auch gespielt. Und der BVB legte ordentlich los in der Offensive. Götze nach neun Minuten knapp über das Tor und Sancho zwei Zeigerumdrehungen später mit einer klasse Gelegenheit sorgten für die ersten Ausrufezeichen. Sancho machte es 120 Sekunden besser und es stand 1:0 (13.).

https://twitter.com/BorussenEdits/status/987735147838693376?s=19

Ein prominenter Verletzter war auch happy:

8:1 Torschüsse, offensiv stark, mehr Willen, mehr Einsatz – der BVB war nach einer halben Stunde Spielzeit auf mehreren Ebenen deutlich im Vorteil. Nur das zweite Tor fehlte zum vollendeten Glück. Und es kam nach 34 Minuten. Allerdings währte die Freude über Reus’ Treffer nur kurz:

Reus hätte kurze Zeit später erneut und dieses Mal regelrecht treffen können. Doch sein Foulelfmeter war zu schwach geschossen und wurde pariert (37.). Also blieb es beim knappen, für Leverkusen schmeichelhaften Vorsprung.

Leverkusen kam besser aus der Kabine, aber als Sancho und Götze im Umschaltspiel brillierten, zeigte die Uhr 50 Minuten. Wenig später setzte Reus den Ball gefühlvoll an die Querlatte und nicht ins Tor. Es war zum Haare raufen.

Insbesondere Sancho und Akanji sowie Götze und auch Reus zählten an diesem Abend zu den Aktivposten einer durchweg starken Borussia. Wenn da nicht diese nur knappe Führung wäre… Dann kam die 55. Minute und eine Gala von drei Aktivposten im Spiel:

Schwarz-Gelb hatte aber noch nicht genug. Erneut war der überragende Sancho an dem dritten Treffer beteiligt. Maximilian Philipp mit dem 3:0 (64.). Zudem ein starker Pass von Manuel Akanji auf den Engländer zuvor.

Dortmunds Torhunger war noch nicht gestillt. Und Sancho drehte weiter auf:

Das war heute eine bärenstarke Leistung des BVB, vermutlich sogar die beste Performance unter Peter Stöger. Mit dem hochverdienten Sieg ist der dritte Rang zurückerobert worden. In die letzten drei Saisonspiele kann Dortmund nun mit ordentlich Selbstbewusstsein gehen.

Die drei Punkte und 4:0 Tore zählen gegen den direkten Konkurrenten gleich doppelt.

Der Ausblick

Zum Saisonendspurt reist Borussia am kommenden Sonntag zu Werder Bremen, spielt im Westfalenstadion gegen den stark abstiegsbedrohnten 1. FSV Mainz und muss am letzten Spieltag bei der TSG Hoffenheim aller Voraussicht nach ein echtes Endspiel um die Champions League-Qualifikation bestreiten.

Die Mannschaft von Julian Nagelsmann hat in den vergangenen Partien extrem aufgedreht und schnuppert mit Recht an den Fleischtöpfen der Königsklasse. Nach 31 Spieltagen haben die Borussen zwar fünf Zähler Vorsprung auf die TSG, aber mit Siegen gegen Mainz und mindestens einem Punkt in Bremen sollte sich die Stöger-Elf die Zitterpartie im Kraichgau ersparen.

Davon abgesehen hat Sportdirektor Michael Zorc jede Menge zu tun. Bleibt der Trainer oder geht er? Kommt Julian Nagelsmann als Nachfolger oder wird eine andere Lösung präsentiert? Welche altgedienten Spieler müssen sich mit einem Abschied beschäftigen, wer darf bleiben? Welche “Mentalitätsmonster” finden ihren Weg zum BVB?

Fragen über Fragen von denen die wenigsten bis zum 34. Spieltag beantwortet sein werden. Eine interessante Sommerpause bahnt sich an.

Und dann war da noch…

Bisher sind folgende Beiträge über Borussia Dortmund in der Saison 2017/2018 erschienen:

Autor: Marc

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