Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

Webmaster Friday: Was liest Du gerade (offline)?

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Passend zu einem für mich sehr bewegenden Thema startet der heutige Webmaster Friday mit dem Thema Was liest Du gerade (offline)?

Sehr bewegend deshalb, weil ich just am heutigen späten Donnerstag Nachmittag ein Buch zu Ende gelesen habe, das mich sehr, sehr beschäftigt. Und nicht nur während des Lesens, sondern auch noch danach. Es handelt sich um das Buch Damals war es Friedrich von Hans Peter Richter.

Und darum geht es:

Zwei Jungen wachsen im selben Haus auf und gehen in die selbe Schulklasse. Jeder wird als einziges Kind von verständnis- und liebevollen Eltern erzogen. Selbstverständlich werden sie gute Freunde und jeder ist in der Familie des anderen daheim. Doch Friedrich Schneider ist Jude und allmählich wirft der Nationalsozialismus seine Schatten über ihn. Langsam gleitet die Geschichte aus der heilen Kinderwelt in ein unfassbares Dunkel.

Schon in der Unterstufe auf dem Gymnasium bin ich das erste Mal mit dieser Lektüre in Berührung gekommen. Das muss 1986 oder 1987 gewesen sein. Und jetzt, 29 Jahre später, habe ich das Buch zum zweiten Mal gelesen. Wieso?

Cover Rezension Damals war es Friedrich Roman Hans Peter RichterMein Sohn liest die gleiche Lektüre derzeit in der sechsten Klasse und weil mich das Dritte Reich und seine grausamen Taten seit der damaligen Zeit nachhaltig beschäftigt haben, habe ich das Buch ebenfalls ein weiteres Mal gelesen.

Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern, wie ich den Roman damals als Kind erlebt und empfunden habe. Ich weiß aber, wie traurig, wütend, beschämend und niedergeschlagen mich “Damals war es Friedrich” jetzt gerade macht. Mir wurde bei einigen Kapiteln regelrecht schlecht und ich habe mich geschämt.

Ja, ich habe mich geschämt für das, was in diesem Land zwischen 1933 und 1945 passiert ist.‎ Ich habe mich geschämt, wie viel Leid über so viele unschuldige Menschen hereingebrochen ist und wie viel Unheil Menschen angerichtet haben. Es fühlt sich schmutzig und elendig an und so etwas darf nie wieder passieren.

Ich liebe Bücher über alles

Mit diesem sehr emotionalen und bewegten Statement habe ich den ersten Teil von Martins Frage beim Webmaster Friday beantwortet.

Und wahrscheinlich wissen es viele bereits: ich liebe Bücher. Ich bin auf kein Genre festgelegt und lese alles, was mir interessant erscheint. Sachbücher zu allen möglichen Themen, Fußballbücher, Laufbücher, Belletristik, Comics und, und, und. Es gibt eigentlich nichts, was ich nicht lesen würde – von Herz-Schmerz-Romanen mal abgesehen.

Und noch etwas ist besonders: ich liebe analoge Bücher. Obwohl mein Alltag von Smartphone, Social Media und Co. bestimmt wird, lese ich Bücher zu 99 Prozent in gedruckter Form. Es gibt nichts Schöneres als ein frisch gedrucktes Buch in die Hand zu nehmen und den Geruch aufzusaugen. Ich mag es, im Buch zu blättern.

Digitale Lesegeräte wie Kindle und Konsorten üben keinen Reiz auf mich aus, ich möchte ein Buch in der Hand halten. Ich lese gern und viel und habe beispielsweise im vergangenen Jahr laut Goodreads mehr als 75 Bücher gelesen.

Die meiste Zeit verbringe ich lesend in der S-Bahn und in der Straßenbahn. Je nach Stoff gelingt es mir, auf einer Strecke zwischen dreißig und einhundert Seiten zu lesen. Wenn das Buch dann durchgelesen ist, schreibe ich meist direkt die Rezension, die bei mir im Blog eine eigene Kategorie hat. Dann sind die Eindrücke vom Gelesenen und noch frisch.

Autor: Marc

Hallo, ich bin Marc. Schön, dass Du bei mir im Blog vorbeischaust. Hier mein Leben in weniger als 140 Zeichen: Passionierter Läufer, Bücherfreund, iPhone 12, ipad mini 2, Social Media, nur der BVB, Reiseblogger, Vater, (Ehe-) Mann, Chef. Ich bin übrigens auch bei Facebook, und Twitter zu finden.

2 Kommentare

  1. Das ist wirklich ein bewegendes Thema. Und vergessen sollten wir es wirklich nicht. In der 6. Klasse wurde das Buch gelesen? Finde ich recht früh? Hat man mit 12 schon das richtige Verständnis für solch ein Thema?
    Beste Grüße

    • Ich merke in der Diskussion mit meinem Sohn, dass er die Inhalte und die Bedeutung von \”Damals war es Friedrich\” nur bedingt einordnen kann.

      Besser wäre die Lektüre in der siebten oder achten Klasse, da hast Du vollkommen Recht, Karin.

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