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Cover Rezension Das große Durcheinander Sarah Leavitt Beltz

Rezension: Das große Durcheinander – Alzheimer, meine Mutter und ich von Sarah Leavitt

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Alzheimer ist eine genauso tückische wie weit verbreitete Krankheit, die sich immer mehr zu einer regelrechten Zivilisationskrankheit entwickelt.

Die kanadische Schriftstellerin und Zeichnerin Sarah Leavitt hat mit Das große Durcheinander ein autobiografisches Buch über die Alzheimer-Erkrankung ihrer Mutter geschrieben und gezeichnet, das in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes ist.

Als erstes fällt die Darstellung in Comic-Form auf, auch als Graphic Novel bekannt. Dieser illustrierte Roman ist in Deutschland bisher nicht weit verbreitet. Es handelt sich dabei um Comics im Buchformat, die sich aufgrund ihres Anspruches und ihrer Komplexität von den klassischen Comics deutlich unterscheiden.

Für das Thema Alzheimer und die Erzählung über die Folgen und Begleiterscheinungen, die eine Diagnose der Krankheit im familiären Umfeld auslöst, ist die Entscheidung, eine Graphic Novel zu nutzen, mutig. Doch das Experiment ist hervorragend gelungen.

Cover Rezension Das große Durcheinander Sarah Leavitt BeltzSarah Leavitt ist es gelungen, das Thema Alzheimer sowohl verbal als auch zeichnerisch würdevoll aufzuarbeiten, ohne dabei ins Kitschige oder Melancholische abzudriften. Die sechs Jahre mit der Krankheit der Mutter werden abwechslungsreich und intensiv, ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten, geschildert:

Phasen der Freude und der Hoffnung wechseln sich ab mit Phasen der Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit. Denn auch viele Jahre nach der Entdeckung von Alzheimer und seinen Symptomen sind die Schädigungen des Gehirns irreparabel und die Folgen für die Erkrankten und Angehörigen irreversibel. Am Ende der Erkrankung steht bislang immer der Tod.

Das große Durcheinander: Alzheimer, meine Mutter und ich ist ein Buch, das mich nachhaltig berührt hat. Insbesondere zum Ende der Erzählung, dessen Ausgang schon vor dem Lesen festgestanden hat, hat mich sehr mitgenommen und intensiv zum Nachdenken angeregt.

Neben der Autorin Sarah Leavitt gebührt auch dem Übersetzer Andreas Nohl ein Dankeschön, der den Text vom Englischen ins Deutsche überführt hat und dabei hervorragend die richtigen und passenden Worte gefunden hat.

Autor: Marc

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