Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

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LonDOn calling – BVB-Blogs im Gespräch, Teil 1: Borussia Dortmund im Champions League Finale in Wembley

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Am kommenden Samstag startet im Londoner Wembley-Stadion das erste rein deutsche Endspiel in der UEFA Champions League.

Der  Double-Sieger 2012 fordert den Deutschen Meister 2013 heraus. Borussia Dortmund tritt gegen Bayern München an. Schwarz-gelb gegen Rot-Weiß. Westfalen gegen Bayern. Deutscher Classico. Es gibt unzählige Möglichkeiten, das Duell der beiden derzeit besten deutschen Mannschaften zu beschreiben.

Am Samstag Abend gilt ab viertel vor neun allerdings nur eins – und das wusste schon Adi Preißler: entscheidend is auf´m Platz! In der Arena wird der bärenstarke Punkte-Vorsprung der Bayern in der Bundesliga nichts mehr wert sein, denn in dem Endspiel ist alles möglich.

Das weiß auch Jürgen Klopp, der am Media Day vergangene Woche zu Protokoll gegeben hat:

Wir sind nicht die beste Mannschaft der Welt, aber wir können die beste Mannschaft der Welt schlagen.

Dem Anlass angemessen habe ich mich bei elf schwarz-gelben Fußball-Bloggern umgehört und zu einem virtuellen Redaktionsgespräch eingeladen. Die Blogger und Fans von Borussia Dortmund kommen aus allen Richtungen des Landes und verfolgen den BVB regelmäßig live im Stadion, fiebern daheim vor dem Fernseher mit und sind rundum bestens über ihren Lieblingsklub informiert.

Ich freue mich über diese  09 + 2 (elf Freunde sollt ihr sein 🙂 ) Borussinnen und Borussen, die sich meinen zwölf Fragen gestellt haben:

  1. Bitte stelle Dein Blog und Dich zu Beginn kurz vor!
    Clemens: Eigentlich sollte „BVBoisseree“ – auch wenn der Name anderes verheißt – nur eine Art Online-Tagebuch über mein Auslandsjahr in den USA werden. Nach meiner Rückkehr 2010 blieb ich dann einfach dran, die Beiträge waren auch in den USA schon enorm BVB-lastig. Allerdings blogge ich schon lange nicht mehr regelmäßig, schon gar nicht ausführliche Spiel- / Erlebnisberichte – das macht gefühlt jeder und mir keinen Spaß.
    Als angehender Journalist nutze ich „BVBoisseree“ mittlerweile überwiegend, um technische Spielereien auszuprobieren, meine veröffentlichten Artikel von sportschau.de/derWesten.de zu verlinken – und ab und an meine Meinung zu Fußball-, BVB- und Fan-Themen kund zu tun.
    Ina: Moin, ich bin Ina, blogge unter torszenen.com über Filme, Fußball und manchmal Politik und werde am 25. Mai hoffentlich mit einem CL-Sieg 32.
    Jens: Mein Name ist Jens Matheuszik, ich blogge unter anderem unter http://www.pottblog.de, bin 35 Jahre alt und wohne in Bochum.
    Kirsten: Guten Tag und moinsen. Ich heiße Kirsten Konradi und führe seit März 2006 den bezaubernden kleinen Blog http://kikandrun.wordpress.com/, der sich primär mit dem alltäglichen Wahnsinn beschäftigt, mit dem ich zu tun habe.
    Fußball bzw. der BVB ist dabei nur ein Aspekt unter vielen, nimmt aber inzwischen einen immer größeren Teil ein.
    Mark: „Power of Will“ habe ich im März 2008 ins Leben gerufen. Ursprünglich hatte ich die Seite als zweisprachiges Blog (Deutsch und Englisch) ins Leben gerufen, das sich damals hauptsächlich mit dem amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf beschäftigte.
    Im Laufe der Zeiten änderten sich die Themenschwerpunkte; seit 2011 konzentriere ich mich in sehr unregelmäßig erscheinenden Artikeln auf unseren BVB, Fußball im Allgemeinen, den Laufsport (Marathon), Neue Deutsche Literatur, Politik und alltägliche Begebenheiten.
    Ich bin New York geboren, habe in Dortmund-Wambel und der Pfalz meine Kindheit verbracht und lebe nun seit fast 20 Jahren in Mannheim. Pro Saison gehe ich wettbewerbsübergreifend zu mindestens acht bis zehn Pflichtspielen unseres BVB ins Stadion.
    Marty: Ich betreibe seit einem Jahr einen Borussia Dortmund Fanblog auf Englisch. Nachdem ich den Blog źuerst auf Deutsch gestartet habe, bin ich bei einigen Spielen der Borussia mit Fans aus Dänemark, Irland, Polen, England, Japan und Holland ins Gespräch gekommen. Alle haben sich mehr Informationen auf Englisch gewünscht. Mir hat die Idee gefallen Ihnen mehr Infos über Borussia zur Verfügung zu stellen.
    Danach habe ich den Blog auf Englisch weiter geschrieben und im Ausland einige neue gute Bekannte gewonnen. Ich bin zuerst Borussia Dortmund Fan. Ich bin kein Journalist und kein BVB Insider, obwohl ich die Chance einer zu sein, garantiert wahrnehmen würde, wenn sie sich böte.
    DerPoehler ist ein reiner privater Blog. Die meisten meiner Informationen sind zweiter Hand aus Zeitungen, Radio, Fernsehen und Internet. Ausnahme hiervon sind Live-Spiele, die ich als glücklicher Dauerkartenbesitzer gerne besuche. Ich informiere meine Leser aus der Perspektive eines Fans über Spiele, Gerüchte, Interviews etc. rund um den BVB. Ich freue mich, wenn ich den Fans aus dem Ausland damit eine kurzweilige Zeit und einige neue Informationen bieten kann.
    Nick: Mein Blog “Any Given Weekend” gibt es seit November 2007, davor habe ich bereits ein thematisch ähnliches, aber grafisch gewöhnungsbedürftiges Blog bei einem anderen Anbieter gehabt. Es geht und ging in erster Linie darum, wichtige Themen rund um Borussia Dortmund aus meiner persönlichen Fansicht aufzubereiten. Also zu informieren, zu bewerten und zu diskutieren.
    Ich gehe aber auch immer wieder mal auf andere große Fußballthemen aus dem In- und Ausland ein. Ein Nischenthema, dem ich mich aus persönlichem Interesse ebenfalls gelegentlich widme, ist der unterklassige englische Fußball. Ich selber bin 36 und wohne seit 13 Jahren in Berlin.
    Patrick: Zum Bloggen kam ich über den Mikroblog Dienst Twitter. Dieser übte schon lange bevor ich mich dort anmeldete einen großen Reiz auf mich aus. Die Möglichkeit schnell und unkompliziert an Informationen und Nachrichten zu gelangen, Teil dessen zu sein und selbst über meine Interessen wie  Radsport, Alpin Ski, die Berge generell und der BVB zu schreiben, faszinierte mich.
    Ich merkte dann schnell, dass ich dem ein oder anderen Gedanken gerne mehr als 140 Zeichen Raum geben möchte, um ihn festzuhalten und zu teilen. Das ist die Idee zu meinem Blog, sozusagen eine Speichererweiterung für meine Tweets.
    Philip: Ich heiße Philip Münker, bin 24 Jahre alt, wohne im Sauerland, bin Student, spiele selbst B-Kreisliga und bin sehr interessiert was Fußball angeht.
    Seit mehreren Jahren beschäftige ich mich intensiver mit der gesamten Bundesliga, da wir mit ein paar Kollegen am „Kicker Interactive Managerspiel“ teilnehmen. Das hat meine Kenntnisse über andere Mannschaften außer dem BVB sehr gesteigert. Mein bestes Ergebnis lag z.B. bei ca. 1400 Punkten letztes  Jahr.
    Dieses Jahr hab ich einfach mal einen Blog gestartet, da ich mir dachte mein Wissen könnte ich ja mit anderen teilen. Man hat so viel zum Thema Fußball im Kopf und wenn man die Medien-Berichterstattung verfolgt, stellt man fest dass die auch nur mit Wasser kochen.
    Sylvia: Meinen Blog gibt es erst seit Anfang des Jahres. Ich schreibe viel zum aktuellen Tagesgeschehen beim BVB, Berichte, Zitate und Kommentare. Der Blog ist schon sehr stark BVB-lastig, allerdings kommentiere ich auch andere Fußballthemen, wenn ich sie spannend oder kurios finde.
    Außerdem gibt es eine Literaturseite in meinem Blog, auf der ich Bücher zum Thema Fußball vorstelle und rezensiere – dieser Bereich soll allerdings noch ausgebaut werden, dazu komme ich aufgrund des Tagesgeschehens im Moment nicht 😉
    Zu meiner Person: ich bin 27 Jahre alt, liege in den letzten Zügen meines Geschichtsstudiums und arbeite seit einigen Jahren nebenbei in der Medienbranche.
    Volker: Volker Menting aka Tinneff, 29 Jahre alter BVB-Fan aus dem Münsterland, bloggt seit 2009 über den BVB und den Fußball. Hat einfach aus Spaß angefangen und hat diesen immer noch, auch wenn sich das Hauptaugenmerk mittlerweile vom Spiel- und Reisebericht auf fundierte Informationen für Fans gerichtet hat.
    Champions League Choreo Choreografie BVB Borussia Dortmund The Unity Westfalenstadion
  2. Seit wann bist Du Fan von Borussia Dortmund und wie ist es dazu gekommen?
    Clemens: Düsseldorfer Rheinstadion, 9. Dezember 1995: Fortuna Düsseldorf verliert 0:2 gegen Bayern München. Mein erstes Stadionerlebnis, ich war gerade sechs Jahre alt geworden, war geprägt, durch meine Abneigung gegenüber der Bayern – ganz egal wer die Anderen waren.
    Dementsprechend enttäuschte mich der Spielverlauf und irgendwann hörte ich meinen Vater ausschreien: „Jawoll, eins null Dortmund!“ Der BVB spielte an diesem Tag in Freiburg und irgendwie war es nach diesem Satz um mich geschehen. Dortmund gleich „Jawoll“.
    Ina: Uhoh, jetzt fliege ich hier gleich raus. Vor meinem derzeitigen Blog habe ich unter meineerstesaison.posterous.com (Posterous gibt es nicht mehr, die alten Posts sind aber noch im aktuellen Blog im Archiv zu finden) darüber gebloggt, wie langweilig ich die Bundesliga finde und wie ich versuchen will, mich dafür dann doch mal zu interessieren, auf die Anregung von Freunden hin, die meine Alle-2-Jahre-Fußballleidenschaft mystifizierte.
    Da diese Freunde inklusive meiner Freundin größtenteils BVB-Fans waren, wurde meine Aufmerksamkeit früh in die richtige Richtung gelenkt – und dann war es die Saison 2010/2011. Es war echt schwer, sich nicht zu verlieben, beim ersten Stadionbesuch war es dann geschehen.
    Und, ja, natürlich bin ich Erfolgsfan, der BVB weigert sich ja beharrlich, mal wieder erfolglos zu werden, damit ich das Label ablegen kann. Werde mich demnächst mal bei der Vereinsführung drüber beschweren.
    Jens: Ich bin seit Jahren BVB-Fan. Ich kann gar nicht genau sagen wie lange, aber irgendwann vor Jahrzehnten kaufte mein Vater sich eine Dauerkarte, meine Mutter holte sich dann Premiere, weil für sie gerade keine Karte frei war und ich war auch immer wieder dabei.
    Kirsten: siehe Frage 3, die morgen online geht
    Mark: Wenn man in Dortmund aufwächst, kommt man um Borussia kaum umhin. Den endgültigen Kick gab mir dann aber wohl Lars Rickens Jahrhunderttor im CL-Finale 1997.
    Marty: Seit den 80zigern. Genauer gesagt am 17. Mai 1984, dem 25. Spieltag. Wir haben zu Hause 6:0 gegen Düsseldorf gewonnen und sind 13. in dieser Saison geworden. Ich habe das Spiel gesehen, die Stimmung aufgesogen und dann war alles klar…
    Nick: Ich weiß das genaue Jahr nicht mehr, aber es muss 1993 oder 94 gewesen sein, noch zu Schulzeiten, als ich nach einer Fußball-abstinenten Phase begonnen habe, mich für den BVB zu begeistern. Wie das genau begonnen hat, kann ich gar nicht mehr sagen.
    Ein Grund mag gewesen sein, dass ich die Begeisterung rund um den Verein faszinierend fand und die Tatsache, dass sie den Bayern Konkurrenz machten.
    Patrick: Aufgewachsen in Ahlen, einer Bergbaustadt am Rande des Ruhrgebiets, war der Bezug zu Borussia Dortmund und dem anderen großen Revierklub natürlich allgegenwärtig. Als initiales Erlebnis, welches meine Anhängerschaft zur Borussia festigte und prägte ist mir eine Testspiel des BVB im Jahr 1993, beim damaligen heimischen Landesligisten ASG Ahlen, in Erinnerung.
    Damals bekam ich vom Spiel wenig mit. Hatte aber das große Glück für den Vereinswirt hinter den Kulissen mit der Videokamera dieses Ereignis zu dokumentieren. Dort traf ich im Kabinengang direkt auf die Spieler, wie z.B. Michael Rummenigge, Stéphane Chapuisat und Verantwortlichen des BVB, die sich dabei sehr fannah präsentierten.
    Philip: Bin seit 1994 Fan vom BVB. Im Kindergarten gab es damals zwei Fraktionen. Die einen waren Bayern-Fans die anderen BVB-Fans. Da gab es ständig Sticheleien. Mit den zwei Meisterschaften und dem CL-Sieg war die Verbundenheit zum BVB immer stärker.
    Sylvia: Ich bin in Dortmund geboren und aufgewachsen und deshalb ist meine Geschichte ziemlich typisch: ich komme aus einer BVB-verrückten Familie, bin also eigentlich BVB-Fan, seit ich denken kann.  Mein Vater und mein Onkel haben mir schon mit drei Jahren alle Südtribünen-Schlachtgesänge beigebracht. 😀
    Volker: Wirklich bewusst verfolge ich den BVB seit der Saison 1991/1992, aber warum genau es so gekommen ist, kann ich eigentlich gar nicht sagen. Förderlich war auf jeden Fall, dass meine Eltern immer zum Shoppen nach Dortmund gefahren sind und es sich nicht vermeiden lies, dass man halt mit dem BVB in Kontakt kam. Dass mein Vater als auch mein Großvater Fans der Blauen sind bzw. waren, spielte da eher eine untergeordnete Rolle.

Morgen folgt dann der zweite Teil von LonDON Calling – BVB-Blogger im Gespräch zum Finale in Wembley.

Alle Beiträge des BVB-Redaktionsgespräch gibt es mit einem Klick auf: RedaktionsgesprächWembley.

Autor: Marc

Hallo, ich bin Marc. Schön, dass Du bei mir im Blog vorbeischaust. Hier mein Leben in weniger als 140 Zeichen: Passionierter Läufer, Bücherfreund, iPhone 12, ipad mini 2, Social Media, nur der BVB, Reiseblogger, Vater, (Ehe-) Mann, Chef. Ich bin übrigens auch bei Facebook, und Twitter zu finden.

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