Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

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Hakenkreuz – Schmierereien auf meinem Auto

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Am Sonntag Vormittag wollte ich meinen Augen nicht trauen: das Heck meines Autos war mit einem Hakenkreuz beschmiert worden.

Schon morgens hatte ich mich über den Inhalt eines Tweets geärgert. Dort hatte ein Kleinenbroicher von der mutwilligen Zerstörung von drei Sensoren an seiner Wetterstation berichtet, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag passiert sein muss. Und jetzt war ich anscheinend an der Reihe.

Hakenkreuz Opel Zafira Neuss Korschenbroich PolizeiWas macht man in so einer Situation? Ich habe kurz überlegt, ob ich den braunen Dreck – der im übrigen spiegelverkehrt hingekritzelt worden ist – einfach vom Lack entferne oder ob ich eine Meldung bei der Polizei mache. Weil ich in rechts gerichteteten Angelegenheiten null Toleranz kenne, habe ich mich für die Strafanzeige bei der Polizei entschieden.

Luke hatte zu seinem sechsten Geburtstag am Morgen eine Playmobil Polizeistation erhalten und ließ es sich natürlich nicht nehmen, mit mir die Polizeidienststelle in Korschenbroich aufzusuchen. Gegen elf Uhr konnte ich die Anzeige auf dem Amt aufgeben.

Bislang waren außer meiner Meldung keine weiteren Anzeigen rechtsradikaler Schmierereien bei der Polizei eingegangen, so dass es sich bei mir um einen Einzelfall handeln könnte. Das ist insofern interessant, weil ich am Ende einer Sackgasse wohne, die nur von den Hausbewohnern frequentiert wird.

Möglicherweise ist die Schmiererei auch schon am Samstag Nachmittag passiert, als ich mit Liam bei einem Handball-Ligaspiel in der Sporthalle des Math.-Nat. Gymnasiums gewesen bin. Ich habe dort auf einem öffentlichen Parkplatz nahe der Rheydter Straße geparkt und möglicherweise hat sich jemand am Fahrzeug zu schaffen gemacht.

Die Aufnahme der Anzeige dauerte eine knappe Stunde. Während der Polizist meine Angaben zu einem Protokoll verarbeitet hat, konnten Luke und ich dem Polizeifunk lauschen. Es war interessant, was an einem Sonntag Mittag alles in und um Korschenbroich herum passiert 🙂

In Sachen Anzeige war schnell klar, dass mein Strafantrag kaum Nutzen stiften sollte. Denn der Beamte machte mir wenig Hoffnung auf Erfolg, dass ein Täter ausfindig gemacht werden kann. Insbesondere falls es sich um einen Einzelfall handeln sollte, liegen die Chancen, den Idioten zu fassen, bei Null. Für mich war das keine Überraschung, dennoch spürte ich Genugtuung, dieses Delikt, das alles andere als eine Bagatelle ist, zur Anzeige gebracht zu haben.

Interessant war die Rückfahrt mit meinem Sohn. Luke hat mich gefragt, was ein Hakenkreuz sei. Als er meine kindgerechten Ausführungen beim anschließenden Mittagessen ausführlich wiedergeben konnte, hatte ich das Gefühl, dass ich dem kleinen Mann die Schrecken und Greuel, die dieses Zeichen über die Menschen gebracht hat, zielgruppengerecht und anschaulich vermitteln konnte.

Und was ist mit meinem Auto? Der wasserfeste Edding hatte ganze Arbeit geleistet. Doch dank einer Autopolitur in Wagenfarbe bekam ich die braune Schmiererei ohne Probleme entfernt. Somit bleibt mir zwar der Gang zur Versicherung erspart, der Ärger um diese sinnlose und hirnfreie Aktion eines dämlichen Menschen wird dadurch nicht besser.

Autor: Marc

Hallo, ich bin Marc. Schön, dass Du bei mir im Blog vorbeischaust. Hier mein Leben in weniger als 140 Zeichen: Passionierter Läufer, Bücherfreund, iPhone 12, ipad mini 2, Social Media, nur der BVB, Reiseblogger, Vater, (Ehe-) Mann, Chef. Ich bin übrigens auch bei Facebook, und Twitter zu finden.

5 Kommentare

  1. Sei froh, dass dieser geistige Nichtschwimmer nur einen Edding benutzt hat. Ich kenn sowas nur als Gravur mit Schlüssel, Nagel o. ä.

  2. Ich stimme diesem Beitrag voll und ganz zu, zeigt er doch das wir keinerlei Menschenverachtende,gleich welcher Couleur,Symbole in der Öffentlichkeit,und schon garnicht an unserem privaten Eigentum dulden.
    Ebenso eminent wichtig finde ich das unsere Kinder sachgerecht über diese schlimme Zeit aufgeklärt werden,das ist unsere Pflicht,und die beste Vorsorge das so etwas nie wieder geschieht.

    Josef

  3. *Hmpf* Naja immerhin hat dein Prinz etwas bei der Aktion gelernt, schade nur das der oder die Schmierfinke nichts dazulernen werden da man sie wahrscheinlich nicht bekommen wird. Und dann auch noch Falsch gemalt…
    Wirklich mal eine mehr als Hirnlose Aktion, immerhin hast du es ja nun weg bekommen. 😉

    LG Der Dom

  4. Die Swastika, so wie sie auf dein Auto gekritzelt wurde, ist ein uaraltes (laut Wiki ca 6000 Jahre) Glückssymbol, vielleicht wünscht dir jemand alles Gute. Heute ist übrigens auch Diwali, also frohes Feiern!

    Ich glaube nur, dass der Schmierer das alles nicht wusste und einfach ein, in mehrerlei Hinsicht, kompletter Idiot ist. Schade.

  5. Pingback: Die Polizei, dein Freund und Helfer, kann auch Poesie > Vermischtes > Brief, Fundstück, Gedicht, Polizeipräsidium Stuttgart

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