Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

Dämpfer für dezimierte, aber nicht demoralisierte Dortmunder in der Europa League – Borussia Dortmund – FC Sevilla 0:1 (0:1)

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Nach dem dramatischen Auftakt in der Gruppenphase der Europa League mit dem 4:3-Sieg in Lviv stand für Borussia Dortmund am Donnerstag Abend das erste Heimspiel – die Qualifikationsrunde im August 2010 ausgenommen – in einem europäischen Wettbewerb seit 2003 auf dem Programm .

Leider habe ich mich zu spät für einen Besuch im Westfalenstadion entschieden, ansonsten wäre ich noch mit Liam nach Dortmund gedüst. Stattdessen guckten wir das Spiel live im Fernsehen und drückten den schwarz-gelben Youngstern daheim die Daumen.

Übrigens: den Stadionbesuch zu zweit habe ich nun gedanklich auf Sonntag, 24. Oktober 2010 um 15:30 Uhr gegen die TSG Hoppenheim gelegt. Weiß jemand, wie ich günstig an zwei Karten komme, um Liam seinen ersten Stadionbesuch im schwarz-gelben Wohnzimmer zu ermöglichen? Tipps bitte gern in die Kommentare packen.

Mario Götze, der gegen Lemberg das last minute-Tor in der 92. Minute geschossen hatte, konnte wegen einer Oberschenkelblessur nicht in der Startelf stehen. Stattdessen spielte die gleiche Elf, die gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 5:0 erfolgreich war: Lukas Pisczek für Patrick Owomoyela und Kuba für den verletzen Götze.

In der ersten Viertelstunde versuchte Dortmund, das Spiel gegen kompakt und tief in der eigenen Abwehr stehende Spanier zu machen. Überraschenderweise tat sich die Elf dabei schwer, insbesondere die Fehlpässe der Schwarz-Gelben überraschten mich. Eine heftige Schrecksekunde gab es zudem in der 17. Minute, als Torjäger Lucas Barrios rüde am gegnerischen Strafraum gefoult worden ist, aber nach kurzer Behandlungspause weiterspielen konnte.

Die bis dahin beste Chance des Spiels hatte Barrios nach 23 Minuten, als der Südamerikaner auf Flanke von Nuri Sahin einen Kopfball wenig platziert links am Tor vorbeisetzte. Drei weitere Minuten später die gleiche Situation, aber diesmal auf eine Flanke von Kuba. Doch Barrios’ Kopfball konnte der spanische Schlussmann pariereren. Borussia war optisch deutlich überlegen und viel ballsicherer als der FC und erspielte sich einige Chancen, doch der mangelhafte Abschluss verhinderte den ersten Treffer.

Lucas Barrios war auch an der bis dahin spektakulärsten Szene des Spiels nach 42 Minuten beteiligt. Nach einem Abwehrfehler der Spanier scheiterte der Paraguayer erneut nur knapp vor dem Gäste-Gehäuse.

Wie aus heiterem Himmel fiel das stark abseitsverdächtige 0:1 gegen den BVB praktisch mit dem Pausenpfiff (45. +2). Nach einem taktischen Foul von Marcel Schmelzer führte der fällige Freistoß zum 1:0 von Cigarni – der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt und die Führung mehr als schmeichelhaft für die spanischen Spieler.

Die Dortmunder kamen wie entfesselt aus der Kabine und spielten die Spanier an die Wand. Leider hielt die Drangphase Dortmunds nur kurz an, denn der englische Schiedsrichter setzte seine schlechte Leistung aus der ersten Hälfte auch in der zweiten Halbzeit fort. Nicht nur, dass er den spanischen Torhüter nicht mit Rot wegen Handspiels außerhalb des Strafraums vom Platz stellte (47.). Nein, Marcel Schmelzer wurde nach 49 Minuten mit gelb-rot ungerechtfertigt vom Platz gestellt. Denn die Schmelzer-Schwalbe, die der Unparteiische gesehen hat, ist nie passiert!

Danach wurde die Partie ein echter Pokalfight und die hitzige Atmosphäre auf dem Platz setzte sich fort. Der Schiedsrichter krönte seine Schlechtleistung nach einer Stunde, als er einen klaren Handelfmeter im spanischen Strafraum nicht ahndete. Die Zuschauermenge tobte und fühlte sich erneut benachteiligt. Trotz allem merkte man dem BVB nicht das Unterzahlspiel an, im Gegenteil! Die Klopp-Elf drückte auf den Ausgleich und ließ sich nicht von der Hektik anstecken.

Die beste Chance zum Ausgleich hatte Shinji Kagawa mit der Mega-Gelegenheit nach 61 Minuten. Sein Schuss prallte aber am linken Pfosten ab und landete nicht im Tor. Nach 76 Minuten dann der Doppelwechsel bei Dortmund. Patrick Owomoyela kam für Kuba und Robert Lewandowski anstelle von Sven Bender ins Spiel. Vier Minuten vor dem Ende durfte noch da Silva sein Können für den BVB zeigen und wurde für Kevin Großkreutz eingewechselt. Doch auch er konnte die unnötige Niederlage nicht verhindern – trotz fünf Minuten Nachspielzeit in einem insbesondere am Ende dramatischen Europapokal-Abends.

Das mehr als unglückliche 0:1 bedeutet auch die erste Niederlage nach sieben Pflichtspielsiegen in Folge für Borussia Dortmund. Das einzige, was ich den Schwarz-Gelben vorwerfen kann, ist die mangelhafte Chancenverwertung.

Und ich muss jetzt erst einmal mit dem Gefühl einer Dortmunder Niederlage klar kommen, die ich fast schon verdrängt und aus dem Gedächtnis gelöscht hatte. Bleibt zu hoffen, dass sich die Niederlage nicht moralisch negativ auf das Topspiel am Sonntag zuhause gegen Bayern München auswirkt.

Autor: Marc

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