Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

Die Leiden des jungen Strohwitwers – Rammstein, BVB und die Einsamkeit

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Ich habe am Mittwoch Abend mit der Süßen telefoniert und ihr mitgeteilt, dass ich an diesem Wochenende anders als geplant nicht zu den Drei in den Norden fahren werde und stattdessen am Sonntag erst Borussia Dortmund gegen Eintracht Frankfurt siegen sehen und dann das Rammstein-Konzert in der Westfalenhalle besuchen werde.

Dieser Entschluss reifte bereits am Dienstag in mir. Ich hatte abends mit der Liebsten telefoniert und sie gefragt, ob mich die Kids vermissen. Anne antwortete, dass die beiden Jungs gut beschäftigt seien und gar nicht nach mir fragen. Danach kam ich ins Grübeln. Nicht, weil ich mich als Vater vernachlässigt fühle. Sondern weil ich nachgedacht habe: was bringt mir der Kurztrip an die Nordsee?

Ich hatte geplant, am Freitag Mittag ab Düsseldorf Hbf zu fahren und wäre im Idealfall (von Pannen wegen Schnee und Eis abgesehen) gegen 17 Uhr an der Nordsee. Am Samstag hätte ich die Drei für mich, aber am Sonntag Morgen ist für die Klinikpatienten ein Karnevalsbrunch und am Sonntag Nachmittag ab 15 Uhr eine Karnevalsfeier in der Stadthalle geplant. Wirklich viel Zeit könnte ich also nicht mit meinen Liebsten verbringen. Weil sich alle drei zudem wohl fühlen und ihnen an nichts fehlt, reifte in mir der Entschluss, den Kurztrip zu canceln. Anne konnte meine Entscheidung nachvollziehen und unterstützte diese ebenfalls. Liam und Luke jammerten zwar im ersten Augenblick, aber so wirklich traurig schienen sie nicht.

Nach dem Telefonat am Mittwoch, als ich von meinen Plänen erzählt hatte, ging es mir schlecht. Ich hatte ein schlechtes Gewissen und sah meine beiden Jungs jammernd nach ihrem Vater vor mir. Ich fühlte mich sooooo übel. Es ist aber eine rationale Entscheidung. Nicht gegen die Drei, sondern für … ja für was eigentlich?

Also werde ich an diesem Wochenende weiter im Haus aufräumen und ausmisten, Fußball-Bundesliga gucken (aber nur im TV und nicht im Stadion) und mir am Sonntag Rammstein gönnen (aber nur auf DVD und nicht in der Westfalenhalle). Und am Ende des Tages war es keine Entscheidung gegen die Familie, sondern eine Entscheidung für die Vernunft.
Jetzt lausche ich James Last und gebe mich meiner Traurigkeit hin.

Autor: Marc

Hallo, ich bin Marc. Schön, dass Du bei mir im Blog vorbeischaust. Hier mein Leben in weniger als 140 Zeichen: Passionierter Läufer, Bücherfreund, iPhone 12, ipad mini 2, Social Media, nur der BVB, Reiseblogger, Vater, (Ehe-) Mann, Chef. Ich bin übrigens auch bei Facebook, und Twitter zu finden.

Ein Kommentar

  1. Mach dir keinen Kopf. Vaterbesuche stören nur den Ablauf und verwirren die Kids. Und den Abschied nach 1,5 Tagen müssen sie dann auch erst mal wieder verknusen. Kenne das aus eigener Erfahrung. LG

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